Auch wenn die balearische Linksregierung eine weitere Verschärfung der Corona-Restriktionen auf Mallorca nicht ausschließt, stehe ein strenger Lockdown aktuell nicht zur Debatte. Das zumindest hat Ministerpräsidentin Francina Armengol in einem Interview mit dem Radiosender IB3 kurz vor Silvester erklärt. Auch die Schule sollte im neuen Jahr mit Präsenzunterricht wieder starten. Wenn die jetzigen Restriktionen beachtet würden, seien sie ausreichend. Das habe auch das Beispiel in anderen Regionen Spaniens gezeigt.

Die jetzt geltenden Restriktionen sehen zwar strenge Auflagen für Gastronomie und Einzelhandel vor, im Gegensatz zu Deutschland bleiben die Lokale und Läden aber prinzipiell weiterhin geöffnet. Überprüft werden sollen die Auflagen wieder durch das Kabinett der Landesreigierung am 11. Januar. Sollten die Auflagen nicht ausreichend eingehalten werden und die Corona-Zahlen weiter steigen, werde mann weitere Restriktionen beschließen oder diese von der Zentralregierung beantragen müssen, so Armengol.

Hinsichtlich der Schulen erklärte Sozialistin, dass sie eine sichere Umgebung seien, und Lehrer wie Schüler große Anstrengungen unternähmen. Problem sei vielmehr der Leichtsinn insbesondere bei familiären Treffen.

Die Corona-Politik der balearischen Linksregierung wird derzeit trotz der anhaltenden Negativ-Tendenz bei den Zahlen und trotz Forderungen von Medizinern nach härteren Restriktionen mit dem Florett statt mit dem Säbel ausgefochten: Statt Aktivitäten ganz zu verbieten, setzen die Behörden dort an, wo die größten Risiken drohen. Die Gastronomie bleibt einerseits prinzipiell offen, andererseits findet sie aber nur noch draußen und in der Zeit bis 18 Uhr statt. Die Läden dürfen einerseits weiter Kunden empfangen, aber mit Ausnahme der Geschäfte des täglichen Bedarfs nur bis 20 Uhr und im kleinen Rahmen: Einkaufszentren mit mehr als 700 Quadrat­metern wie FAN, Porto Pí oder Ikea müssen seit Dienstag (29.12.) die Hälfte ihrer Parkplätze absperren und am Wochenende sowie an den verkaufsoffenen Sonn- und Feiertagen ganz und gar schließen. Ein totaler Lockdown wird einerseits vermieden, andererseits gab es für die nächtliche Ausgangssperre auch an Silvester keine Ausnahme: Spätestens um 22 Uhr müssen alle zu Hause sein.

Das sind die aktuellen Corona-Regeln auf Mallorca

In dem Interview äußerte sich die Ministerpräsidentin auch über den Neustart im Tourismus auf Mallorca. Man arbeite mit Vertretern der Branche an den Sicherheitsprotokollen, so Armengol. "Wir setzen unsere Hoffnung auf die Impfung, sie ist in Rekordzeit eingetroffen. 2021 wird das Jahr, in dem die Inselwirtschaft beginnen wird sich zu erholen."

Das sind die aktuellen Corona-Zahlen auf den Balearen

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