Das korrekte Lüften der Klassenräume, ohne dabei eine gewisse Wohlfühltemperatur für Schüler und Lehrer außer Acht zu lassen, ist auf den Balearen-Inseln jetzt Chefsache. Das Bildungsministerium in Palma de Mallorca veröffentlichte am Montag (11.1.) eine detaillierte Anweisung zum korrekten Lüften und Heizen in winterlichen Pandemie-Zeiten. Das Rundschreiben an alle Schulen beinhaltet neben verschiedenen Richtlinien auch eine wissenschaftliche Studie sowie Literaturempfehlungen zum Weiterlesen.

Zum Hintergrund: Bereits seit Herbst sind alle Lehrer angewiesen, Türen und Fenster so oft und weit zu öffnen wie möglich, um Ansteckungen durch Aerosole zu verhindern. Ende Oktober wurden zudem Messgeräte eingeführt, die die Kohlendioxid-Konzentration messen. In einigen Klassenzimmern gibt es auch Luftfilter, um Viren aus der Luft zu filtern, wenn der Schwellenwert von 800 ppm trotz Lüften überschritten wird. Diese Maßnahmen ließ sich die Balearen-Regierung 1,2 Millionen Euro kosten. Mit dem Winter müssen die Lüftstrategien nun an den kalten Außentemperaturen angepasst werden.

Aufgrund der niedrigen Temperaturen müsse man das Lüften nun mit der richtigen Dosis an Heizen kombinieren, erklärt das ausführliche Dokument. Die Kohlendioxidkonzentration solle 800 ppm nicht übersteigen aber auch die Raumtemperatur solle nicht unter einen gewissen Wert fallen, damit ein "minimalen thermisches Behagen" gewährleistet bliebe. Die Lehrer sind aufgerufen, nach dem Stoßlüften die Fenster zu wieder zu schließen, insbesondere sobald die Schüler die Klasse verlassen. Alle zehn bis 15 Minuten gelte es den Kohlendioxidwert zu checken, um die Kombination aus Lüften und Heizen anzupassen. Zudem solle man die Schüler anweisen, sich auf die niedrigen Temperaturen während des Unterrichts einzustellen. Kleidung "aus mehreren Schichten" sei am effektivsten, so das Schreiben des Ministeriums. /tg