In diesem Jahr fanden die vor allem im Osten und Nordosten von Mallorca beliebten Feierlichkeiten zu Ehren des Schutzheiligen Sant Antoni, wenn überhaupt, hinter verschlossener Tür und stattdessen mit Live-Übertragung statt. So blieben die Straßen am Samstagabend (16.1.), am Vorabend des Feiertags, in Manacor, Artà, sa Pobla, Muro, Pollença, Capdepera oder ManacorArtàsa PoblaMuroPollençaCapdeperaSon Servera weitgehend leer. Keine Teufel, kein Feuer in Gesellschaft und schon gar kein ausgelassenes Feiern.

Am 10. Januar hatte die Balearen-Regierung bis auf Festgottesdienste sämtliche Veranstaltungen rund um die Patronatsfeste Sant Antoni, Sant Sebastià und Sant Honorat abgesagt. Daher fanden nur in sehr wenigen Orten Veranstaltungen in ganz kleinem Rahmen statt, oft wurden sie zudem nur übertragen.

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In Manacor etwa hat es am Samstag (16.1.) nur ein Event geschafft, sich durchzusetzen. Auf die sogenannten completes hätten die Bewohner trotz Pandemie nur ungern verzichtet: Dabei münden auf Latein gesungene Liturgien in einem Gesangs-Happening, bei dem Hunderte Menschen in der brechend vollen Kirche, auf den Bänken stehend, gemeinsam die Goigs, Goigsdas Musikgut zu Sant Antoni anstimmen. Dies Mal fand die etwa 30 Minuten umfassende Zeremonie hinter verschlossenen Kirchenportalen statt und wurde auf dem YouTube-Kanal der Gemeinde übertragen. Nur die Pastöre, der Chor und die Musikgruppen durften anwesend sein - alle mit entsprechendem Sicherheitsabstand.

"Das hat nicht ganz so gut wie sonst geklungen", gab die Leiterin der Musikgruppe, Antonià Bassa, zu. Die Feierlichkeiten in diesem Pandemie-Jahr sind sehr "kalt und traurig" abgelaufen, so Bassa gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Auch in Sa Pobla, der Hochburg der Sant-Antoni-Fiestas, zeichnete sich ein ähnliches Bild ab. Hier fanden die completes am Samstag (16.1.) ebenfalls hinter verschlossener Tür statt.

Damit es nicht zu Menschenansammlungen kommt, waren auch verstärkt Beamte der Guardia Civil in den Sant-Antoni-Orten im Einsatz. In Artà etwa standen sie am Ortseingang und ließen nur Bewohnern des Ortes und keine auswärtigen durch.

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Auch am Sonntag (17.1.) werden in den Orten, in denen traditionell die Tiersegnungen stattfanden, verstärkt Polizisten eingesetzt. /sw