Diesmal ging es schneller als bei der letzten Einigung im Oktober: Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften haben sich mit der spanischen Regierung auf eine Fortführung der derzeitigen ERTE-Regelung im Land bis zum 31. Mai verständigt. Am Dienstag (19.1.) gab der Unternehmerdachverband CEOE sein Okay für das Papier, das in nur drei Treffen ausgehandelt worden war.

Somit bleiben Arbeitnehmer, die von ihrem Unternehmen derzeit wegen der Corona freigestellt sind oder in Kurzarbeit geschickt wurden, bis Ende Mai durch die Rechtslage geschützt. Wer komplett freigestellt ist, kassiert 70 Prozent der sogenannten base reguladora, die auf der Gehaltsabrechnung erscheint. Maximal gibt es rund 1.100 Euro plus eventuelle Zuschläge für Kinder.

Die Unternehmen werden für die in ERTE befindlichen Arbeitnehmer zum großen Teil davon freigestellt, Sozialversicherungsbeiträge zu bezahlen. Im Gegenzug dürfen sie bis mindestens sechs Monate nach Beendigung des ERTE keine Mitarbeiter entlassen. Dieser Punkt war zuletzt noch umstritten, die Unternehmer wehrten sich dagegen, willigten aber schließlich doch ein.

Die Regierung lässt sich die erneute Verlängerung des ERTE diesmal rund 5,5 Milliarden Euro kosten. Für die Unternehmen soll es einfacher werden, die ERTEs zu beantragen bzw. zu verlängern. Dadurch sollen die Firmen auch Kosten einsparen.

Auf den Balearen befinden sich derzeit noch rund 31.000 Angestellte in einem ERTE. Die Zahl stieg Anfang des Jahres sprunghaft wieder an, als Mallorca in die höchste Corona-Warnstufe 4 eintrat und damit die Bars und Restaurants zunächst früher schließen mussten und letztendlich komplett dichtgemacht wurden. Spanienweit befinden sich gut 700.000 Arbeitnehmer in einem ERTE. /jk