Die Coronaauf Ibiza ist - im Gegensatz zur sich stabilisierenden Situation auf Mallorca - extrem angespannt. Vor allem das größte Krankenhaus Can Misses weiß kaum noch, wohin mit den Patienten. Noch enger sieht es beim Personal aus. Zur Unterstützung kommen nun von Mallorca in einem ersten Schritt zwei Dutzend Krankenschwestern. Nach Informationen des "Diario de Mallorca" bekommen sie für einen Arbeitstag auf Ibiza, der eine 12-Stunden-Schicht umfasst, 400 Euro brutto. Dazu wird ihnen für die Dauer des Aufenthalts auf Ibiza ein Zimmer in einem Vier-Sterne-Hotel sowie die Verpflegung zur Verfügung gestellt.

Die Summe wollte die balearische Gesundheitsbehörde Ib-Salut zwar nicht bestätigen, doch die Zeitung beruft sich auf Angaben des medizinischen Personals sowie von Gewerkschaftsseite. In den vergangenen Tagen seien bereits 25 Krankenschwestern von Mallorca und vier von Menorcanach Ibiza gereist, um ihre Kollegen zu unterstützen. 275 hatten sich insgesamt für einen freiwilligen Einsatz auf Ibiza gemeldet. In einem Interview mit dem regionalen Fernsehsender sprach eine der Krankenschwestern von Mallorca von "chaotischen Zuständen" in Can Misses. Schlimmer als in der ersten Welle gehe es dort zu.

Die gut bezahlten 12-Stunden-Schichten stehen im Gegensatz zu den eher bescheidenen Verdienstmöglichkeiten der Krankenschwestern auf den Balearen. In einer Woche könne man mit den Einsätzen auf Ibiza so viel verdienen wie sonst in einem Monat, erklärte eine der Freiwilligen. Die Krankenschwestern müssen ihre Arbeit auf Ibiza außerhalb ihrer geplanten Schichten ausüben und dafür Dienste mit Kollegen tauschen oder freie Tage opfern.

Auf Mallorca entspannt sich die Lage auf den Intensivstationen ganz langsam, nachdem seit einiger Zeit die Zahl der Neuinfektionen spürbar sinkt. Das Krankenhaus Son Llàtzerrüstet sich unterdessen schon für die Zeiten nach der Pandemie und will angesichts der Erfahrungen der vergangenen Monate nach dem Sommer neun zusätzliche Intensivbetten in Betrieb nehmen. Somit werden in dem Krankenhaus dann 27 Betten für Intensivpatienten bereitstehen. Investiert werden dafür 1,84 Millionen Euro. /jk

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