Die balearische Landesregierung wird die strengen Corona-Auflagen, die seit dem 13. Januar auf Mallorca und den Nachbarinseln gelten, voraussichtlich bis Ende Februar aufrecht zu erhalten. Das berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Einzige Ausnahme könnten große innerstädtische Kaufhäuser sein. Man überlege derzeit, ob sie ab Sonntag (14.2.) den Betrieb schrittweise und unter unter hohen Sicherheitsauflagen wieder aufnehmen könnten.

Hintergrund: Diese Corona-Regeln gelten zur Zeit auf Mallorca

Sollte die Landesregierung an diesen Plänen festhalten, dann bleiben Bars, Cafés und Restaurants sowie Fitnessstudios bis mindestens 27. Februar geschlossen. Ursprünglich war eine Wiedereröffnung für Ende Januar geplant, dann hieß es, die Regelungen sollten bis Samstag (13.2.) gelten.

Zwar sinken die Infektionszahlen auf den Inseln derzeit deutlich, man fürchtet aber, dass eine überstürzte Lockerung eine erneute Ausbreitung des Coronavirus begünstigen könnte. Die Auslastung der Krankenhäusern ist weiterhin sehr hoch. Auch die Ausbreitung der britischen Virusmutation, die als deutlich ansteckender gilt, könnte die Infektionszahlen schnell wieder in die Höhe schießen lassen.

Als Grundlage für die Entscheidung, wann und wie die Lockerung der Auflagen vonstattengehen könne, wolle man unterscheiden zwischen Aktivitäten mit und ohne Maske, heißt es im Gesundheitsministerium. In Einkaufszentren beispielsweise trügen die Kunden die Maske ständig. Anders sei das in Restaurants und Bars, wo sie zum Verzehr abgenommen wird.

Priorität bei den Kaufhäusern könnten möglicherweise jene Einrichtungen haben, die sich innerhalb der Innenstädte - vor allem in Palma de Mallorca - befinden. Dazu gehören beispielsweise das El Corte Inglés, C&A oder Zara und La Vila in Magaluf. Dort sei es leichter zu kontrollieren, dass sich keine großen Menschenansammlungen bilden, als in Shopping-Malls wie Fan Mallorca Shopping, Porto Pi oder Mallorca Fashion Outlet, heißt es aus Kreisen des balearischen Gesundheitsministeriums.

Am Montag (8.2.) setzten sich Branchenvertreter der großen Handelsketten erstmals mit Vertretern der Landesregierung zusammen, um über Details der Lockerungen zu sprechen. Eine endgültige Entscheidung soll wohl erst am Freitag (12.2.) getroffen werden.

Scharfe Kritik der Gastronomen

Der Kurs der Landesregierung stößt bereits jetzt auf die scharfe Kritik der Gastronomen. Vertreter einiger Branchenverbände und Gewerkschaften bemängelten, dass die Lockerung der Auflagen in Bars und Restaurants dringender sei als in den großen Kaufhäusern.

Der Vorsitzende des Verbands PIMEM, Jordi Mora, und der Generalsekretär für das Gastrogewerbe in der Gewerkschaft UGT, Antonio Copete, betonten, dass es viel leichter sei, Kontrollen in kleinen Lokalen durchzuführen als in großen Einkaufsstätten. Zudem seien die gastronomischen Betriebe wirtschaftlich viel schwächer als die großen Ketten. /somo