Der Bootsverkehr zwischen Mallorca und dem Archipel Cabrera südöstlich der Küste wird neu geregelt. In Zukunft sollen Besucher nicht mehr auf die beiden Konzessionsfirmen angewiesen sein, die bislang die Bootsfahrten nach Cabrera anbieten. Stattdessen werde jeder interessierte Anbieter eine Genehmigung der Landesregierung beantragen können, berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Cabrera ist der einzige spanische Nationalpark im Gebiet der Balearen. Er besteht vor allem aus einem großen MeeresschutzgebietMeeresschutzgebiet, aber auch die unbewohnten Inseln des Archipels sind Zuhause für geschützte Tier- und Pflanzenarten. Rund 20.000 bis 30.000 Besucher jährlich gehen auf Cabrera von Bord. Zuletzt war das Schutzgebiet deutlich erweitert worden.

Einerseits soll der Bootsverkehr nun liberalisiert werden, andererseits will das balearische Umweltministerium genau kontrollieren, wie viele Besucher gleichzeitig auf Cabrera sind. Besucher werden deswegen eine Genehmigung beantragen müssen, ähnlich wie im Fall anderer Nationalparks in Spanien, etwa den Cíes-Inseln vor Galicien. Geplant ist, dass maximal 300 Besucher gleichzeitig auf Cabrera sein sollen. Bislang wird die Besucherzahl durch die Konzessionäre kontrolliert.

Nach Informationen des "Diario de Mallorca" haben bereits mehrere Anbieter Interesse an den Bootsfahrten gezeigt, so Firmen in Palma, Portopetro und Portocristo. Bislang wurden aber nur zwei Konzessionen vergeben. Auch wenn nun weitere Anbieter zugelassen werden sollen, müssen sie nach den Plänen des Umweltministeriums Auflagen erfüllen, etwa zur Kapazität der Boote oder auch zu den Informationsangeboten für Besucher hinsichtlich des Nationalparks. /ff

Zum Weiterlesen: Französische Häftlinge - das Schicksal der Frauen auf der Gefangenen-Insel Cabrera