Bei Exhumierungsarbeiten auf dem Friedhof von Porreres im Osten von Mallorca sind bis Montag (15.2.) die sterblichen Überreste von rund 20 weiteren Franco-Opfern aus dem Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) entdeckt worden. Unter Grabmälern, die in späteren Jahren dort errichtet worden waren, fanden die Archäologen bislang vier weitere Gruben mit Skeletten. Die Funde nähren nun die Hoffnung der Angehörigen von anonym verscharrten Franco-Opfern auf eine Identifizierung.

Bei ersten Exhumierungsarbeiten Ende 2016 waren neun solcher Gräber entdeckt worden, darin fanden sich die anonym verscharrten Leichen von 49 Franco-Opfern. Die Arbeiten mussten damals unterbrochen werden, weil Grabmäler aus der Zeit nach dem Bürgerkrieg den Weg versperrten. In der vergangenen Woche wurden die Arbeiten nun wieder aufgenommen und werden für die Angehörigen vor dem Hintergrund der Corona-Auflagen per Livestream übertragen.

In einer Grube entdeckten die Archäologen unter einer Zementschicht die Skelette von neun Männern sowie Projektile, die von ihrer Hinrichtung zeugen dürften. In weiteren Gruben ist aufgrund deren Tiefe die tatsächliche Zahl der Opfer noch unklar.

Die Arbeiten in Porreres sind Teil des dritten Plans zur Öffnung von Massengräbern auf den Balearen. Bislang wurden bei den Exhumierungen an 17 Standorten auf den Balearen die Überreste von 92 Personen geborgen und 25 Opfer identifiziert. /ff