Tausende Menschen haben in mehreren Städten Spaniens gegen die Festnahme des Rappers Pablo Hasél wegen Beleidigung der Monarchie protestiert. Auf Mallorca beteiligten sich an Kundgebungen am Dienstagabend (16.2.) rund 300 Personen, sie gingen in Palma de Mallorca und Manacor auf die Straße. Die Polizei nahm die Personalien von zwei Dutzend Personen auf, da keine Genehmigung für die Aktion vorlag.

Im Zentrum von Barcelona setzten die Protestler - laut Medien rund 2.000 - unter anderem Müllcontainer in Brand. Sie errichteten Straßenbarrikaden und bewarfen die Beamten mit Steinen, Flaschen und Böllern und skandierten Slogans wie „Freiheit für Pablo Hasél" oder „Tod dem spanischen Regime". Eine junge Demonstrantin sei an einem Auge schwer verletzt worden, berichtete die Zeitung „La Vanguardia".

Am Dienstag hatte die Polizei den wegen Beleidigung der Monarchie und Verherrlichung von Gewalt zu einer Haftstrafe verurteilten Rapper festgenommen. Hasél hatte sich in der Universität der katalanischen Stadt Lleida verbarrikadiert. Der 32-Jährige, der mit bürgerlichem Namen Pablo Rivadulla Duró heißt, hatte es abgelehnt, die Haftstrafe freiwillig anzutreten. Dutzende Studenten, die die Festnahme zu verhindern suchten, wurden von der Polizei abgeführt.

Ein Gericht hatte den in Spanien für seine teils radikalen Texte bekannten Musiker wegen Beleidigung des Königshauses und der Verherrlichung von Gewalt in seinen Texten zu neun Monaten verurteilt. Hasél hatte den Alt-König Juan Carlosgenannt und Gewaltfantasien gegen konservative Politiker in seine Texte eingebaut. Er selbst sieht seine Äußerungen durch die Meinungsfreiheit gedeckt.

Die Verurteilung zu einer Haftstrafe ist in Spanien umstritten. Die linke Regierung in Madrid will die Gesetze so ändern, dass jemand wie Hasél nicht mehr zu einer Haftstrafe verurteilt werden kann. Für den Rapper kommt diese Initiative allerdings zu spät. (mit dpa)