Der Frust der Hoteliers und Gastronomen angesichts der Corona-Krise auf Mallorca bricht sich seit Jahresbeginn immer wieder in Protestaktionen Bahn.

Erst die illegalen Groß-Demos in Palma von der rechts-gefärbten Bürgerplattform Resistencia Balear. Dann am vergangenen Freitag (12.2.) die apolitische und Corona-sichere Aktion, in der Unternehmer "SOS"-Hilferuf-Banner an den Fassaden ihrer Betriebe auf ganz Mallorca aufhängten, und die in Cala Millor ihren Ursprung hat.

Am Donnerstag (18.2.) stand nun bereits die nächste Protestaktion auf dem Plan: Rund 200 Gastronomen und Hoteliers kamen am Strand des Urlaubsorts StrandColònia de Sant Jordizusammen. Und wieder war vor allem ein Schlüsselsatz zu hören: "Wir wollen nur, dass sie uns arbeiten lassen."

Diesmal war es die örtliche Hoteliersvereinigung, die mobil gemacht hatte. Fast alle Protestler kamen in weißen T-Shirts mit dem schwarz-roten Hilferuf-Logo auf der Brust: "SOS Turismo". Schließlich kann jeder sich des Slogans bedienen, die Kampagne ist nicht an Branchenverbände gebunden, sondern direkt von Betroffenen selbst in einer offenen Bürgerplattform im Inselosten entstanden.

Angelehnt an ein Manifest, das bereits in der Woche zuvor im Rahmen von "SOS Turismo" von Cala Millor aus in die sozialen Netzwerke getragen worden war, forderten die Demonstranten in Colònia de Sant Jordi vor allem eine möglichst schnelle und breitgefächerte Impfkampagne auf den Balearen, sowie mehr Druck seitens der Politiker bei der Beschaffung des Impfstoffs.

Rücktrittsforderungen gegenüber der Landesregierung, wie sie die Plattform "Resistencia Balear" gestellt hatte, oder gar Handgreiflichkeiten oder Ausschreitungen gab es in Colònia de Sant Jordi nicht. Auch hielten die Demonstranten den Sicherheitsabstand ein. "Es begann in Cala Millor, gestern ging es in Colònia de Sant Jordi weiter und morgen wird es ein anderer Ort sein", schreibt MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca - und dürfte damit wohl recht behalten. /somo