Trotz der unsicheren Corona-Lage planen rund 30 touristische Unterkünfte im Gemeindegebiet Alcúdia im Norden von Mallorca sowie im Urlaubsrort Can Picafort ihre Eröffnung für den 30. April. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, die die örtliche Hoteliersvereinigung veröffentlichte. Damit wäre etwa ein Drittel aller Unterkünfte geöffnet.

Zwar sei die Zahl der Buchungen "sehr gering", man wolle aber die Verträge mit den Reiseveranstaltern einhalten, so die Geschätsführerin der Vereinigung, Carmen Zierer. Noch herrsche eine große Unsicherheit, die vor allem durch externe Faktoren wie den Pandemie-Verlauf und die Reisebestimmungen geprägt sei. "Normalerweise wissen wir Anfang März bereits, wie die Buchungslage für die anstehende Saison aussieht, aber dieses Jahr läuft es so nicht." Neue Buchungen gebe es kaum, die Hotels wollten vor allem öffnen, um Buchungen, die im letzten Jahr verschoben werden mussten, wahrzunehmen.

Der Fahrradtourismus, der im Frühjahr stets die Straßen der Insel bevölkert, dürfte diesmal weitgehend ausfallen. "Im vergangenen Jahr haben die Radfahrer ihren Urlaub noch auf dieses Jahr verschoben, aber noch einmal wollen sie die Buchung nicht ändern, viele stornieren sie nun komplett", so Zierer weiter. Gerade für den Norden von Mallorca bedeutet das hohe Verluste. Von März bis Mai 2019 waren 75 bis 79 Prozent der Urlauber um Alcúdia und Can Picafort Radfahrer.

Auch die Aussichten auf die Hochsaison im Sommer sind ungewiss. "Noch ist unsicher, wie es mit dem Flugverkehr aussehen wird, und auch, ob Schüler aus den Quellmärkten die verpassten Schulmonate im Sommer nachholen müssen." Schon im vergangenen Sommer musste das Rathaus von Alcúdia auf rund 2 Millionen Euro verzichten, die normalerweise durch die Dienstleistungen an den Stränden (Sonnenliegen- und Schirmverleih) in die Gemeindekassen fließen. /somo