Mit Schock und Überraschung haben die Anwohner den am Mittwoch (24.2.) bekannt gewordenen Mord in Inca auf Mallorca aufgenommen. Der Ermordete, ein 79-jähriger ehemaliger Bankanstellter mit strengen religiösen Überzeugungen, und sein geständiger Mörder, ein entfernter Neffe des Getöteten, waren den Nachbarn in den Wochen zuvor nicht besonders aufgefallen. Bis am Mittwoch ein großes Polizeiaufgebot kam und der 59-Jährige auf der Straße offen zugab: "Ich habe die Nerven verloren. Ich habe meinen Onkel umgebracht." Auch der Polizei erklärte der Mann, wie er seinen 20 Jahre älteren Verwandten mit dem Kissen erstickt hatte.

Das Verwandtschaftsverhältnis war eher entfernt. Der Ermordete war der Onkel des Stiefvaters des geständigen Mörders. Beide wohnten zusammen in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Carrer Jardí in Inca. Die Wohnung hatten sie gemeinsam im Dezember 2020 bezogen. Den Beschreibungen der Nachbarn zufolge handelte es sich bei beiden Personen um "sehr höfliche Menschen".

Bei gemeinsamen Spaziergängen sei der Jüngere der beiden manchmal ungeduldig geworden, wenn er auf den älteren warten musste. "Der Neffe hat sich manchmal aufgeregt, wenn sie spazieren waren. Er musste auf seinen Onkel warten, wegen des Altersunterschieds", erzählt ein Nachbar. Vom Ermordeten wissen die Anwohner zu berichten, dass er gern und häufig Akkordeon spielte. Der entfernte Neffe stand oft rauchend vor der Tür, um den Onkel nicht mit dem Zigarettenqualm zu stören. /tg