Der frühere spanische König Juan Carlos ist weiter dabei, seine Steuerangelegenheiten in Ordnung zu bringen. Der ehemalige Monarch hat in einer erneuten Zahlung an das Finanzamt mehr als vier Millionen Euro überwiesen, wie zuerst die Zeitung "El País" berichtete, die sich auf Insiderinformationen aus der Steuerbehörde beruft. Demnach habe Juan Carlos I. über mehrere Jahre Zuwendungen nicht regelkonform deklariert. Der Ex-König kommt mit der freiwilligen Erklärung der Steuerschuld einer Strafzahlung zuvor, die ihm das Finanzamt aufbrummen könnte.

Bereits im Dezember 2020 hatte der 83-Jährige Steuerngezahlt, die durch Kreditkartenzahlungen aus noch unbekannten Quellen anfielen, die ihm der mexikanische Unternehmer Allen Sanginés-Krause angetragen hatte. Die Justiz ist derzeit noch damit beschäftigt, herauszufinden, ob die Nachzahlung korrekt ist.

Die neuerlichen mehr als vier Millionen Euro Nachzahlung beziehen sich auf Flüge im Wert von rund acht Millionen Euro, die Juan Carlos I. von der Fundación Zagatka mit Sitz in Liechtenstein bis einschließlich 2018 zur Verfügung gestellt bekommen hatte. Die Stiftung, die von seinem entfernten Cousin Álvaro de Orleans verwaltet wird, hatte dem Monarchen Flüge in Jets eines Unternehmens für Privatflugzeuge bezahlt. Nach spanischem Rechtsverständnis sind diese Vergünstigungen beim Finanzamt anzugeben.

In einem Interview mit "El País" hatte Álvaro de Orleans im Februar 2020 erklärt, dass er Juan Carlos I. "viele Flüge" bezahlt habe, aber nicht sein "Strohmann" sei. Er habe das getan, um das Privatleben des Monarchen zu schützen und mit der Tradition der Familie Orleans fortzufahren, die königliche Familie in Spanien aufgrund ihrer Verdienste um die Demokratie im Land zu unterstützen.

Immer wieder gab es in der Vergangenheit Unregelmäßigkeiten im Finanzgebahren der Königsfamilie, und speziell von Juan Carlos I. Der Ex-Monarch hält sich seit August 2020 in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf. Schon Monate zuvor kursierten Meldungen über mutmaßliche Schmiergeldzahlungen an den früheren Monarchen aus Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten auf Konten in Steuerparadiesen in der Karibik und in der Schweiz. Die Genfer Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit einiger Zeit gegen Juan Carlos. Mittlerweile hat sich auch der Oberste Gerichtshof in Spanien eingeschaltet. /jk