Das Experten-Team, das seit Wochen auf dem Friedhof von Porreres im Inselinneren von Mallorca nach sterblichen Überresten von Franco-Opfern aus dem spanischen Bürgerkrieg sucht, ist erneut fündig geworden. Aus zuvor unentdeckt gebliebenen Grabstätten bargen sie die Gebeine von 20 weiteren Menschen.

Laut dem Inselrat sind bereits 13 Massengräber aus der Bürgerkriegszeit in Porreres ausfindig gemacht worden. Sie befanden sich zumeist unter anderen, späteren Grabstätten.

Aufgrund von Augenzeugenberichten und historischen Rekonstruktionen geht man davon aus, dass gut 120 vor allem zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) von Francos Schergen ermordete Anhänger der Republik auf dem Friedhof von Porreres verscharrt wurden. Bislang wurden 113 gefunden.

Bereits zuvor waren bei den Exhumierungsarbeiten auf dem Friedhof von Porreres in den vergangenen Wochen 44 Opfer entdeckt worden. Es handelt sich um die sterblichen Überreste von Männern im Alter zwischen 20 und 50 Jahren. Es wird vermutet, dass sie zwischen Januar und März 1937 hinge­richtet wurden, einige von ihnen, nach­dem sie in den Gefängnissen von Can Mir und Bellver in Palma inhaftiert gewesen waren. Bei ersten Ausgrabungen im Jahr 2016 waren auf dem Friedhof von Porreres knapp 50 Opfer entdeckt worden.

Anfang Februar 2021 wurden die Arbeiten nun wieder aufgenommen und werden für die Angehörigen vor dem

Hintergrund der Corona-Auflagen per Livestream übertragen. Anhand von Laboruntersuchungen will man anschließend die Opfer identifizieren. /somo