Die Playa de Palma will Anfang April wieder vermehrt deutsche Urlauber willkommen heißen. "Wir sehen das Licht am Ende des Tunnels, genau ein Jahr nach der Ausrufung des Alarmzustandes in Spanien", sagte Juan Miguel Ferrer, Vorsitzender der Qualitätsoffensive "Palma Beach" bei einer Pressekonferenz am Freitag (12.3.) in der Strandbar "Bikkini Beach". Der Moment der Presserunde sei nicht zufällig gewählt gewesen, sagte Ferrer hinterher. "Wir haben das natürlich bewusst an dem Tag gemacht, an dem die Reisewarnung Deutschlands für Spanien fallen sollte."

Wer nun aus Deutschland auf die Insel kommt, der wird Anfang April 15 geöffnete Hotels vorfinden. Pedro Marín, der Geschäftsführer von Palma Beach, zählte die Ketten auf, die Anfang April ihre Häuser öffnen. Demnach sollen drei Allsun-Hotels aufmachen, jeweils zwei Häuser von Grupotel, Riu und Iberostar sowie eine Unterkunft von Hipotels, THB und Pabisa.

Welche Häuser genau öffnen, wollten die Ketten noch nicht konkretisieren, erklärte Marín. Das Occidental Playa und das Riu Festival empfangen bereits Gäste. Damit stünden den Urlaubern dann mehr als 4.000 Gästebetten zur Verfügung, rund zehn Prozent des Gesamtangebots an der Playa de Palma. Das reiche für die ersten beiden Monate wohl aus, glaubt Ferrer. "Trotz einer deutlich gestiegenen Nachfrage nach Mallorca rechnen wir damit, dass erst ab Juni wieder eine große Zahl an Urlaubern auf die Insel kommt." Trotzdem seien Nachrichten wie die, dass die Airline Tuifly ihre Aktivität nun bereits am 21. März und damit sechs Tage früher als zunächst geplant, ihre Verbindungen mit Mallorca wieder aufnimmt, äußerst positiv.

Neben den Hotels sei auch das Umfeld für einen Tourismus-Start gerüstet, sagte Ferrer. "Fünf bis sechs der neuen Lokale direkt an der Strandpromenade werden ebenfalls in den kommenden Wochen bis Anfang April öffnen." Dazu komme, dass der Strand dank täglicher Reinigung in einwandfreiem Zustand sei.

Einziger Wermutstropfen: Wann genau die balnearios wieder öffnen sowie die Strände mit Strandliegen und Schirmen ausgestattet werden, sei noch nicht klar, erklärte Ferrer. "Der Betreiber Mar de Mallorca arbeitet gerade an einem Öffnungsplan. Das haben uns die Verantwortlichen bei einem Treffen gestern berichtet." Im Vorjahr hatte es bis August an weiten Teilen der Playa de Palma keine Strandliegen und Schirme gegeben, weil Mar de Mallorca sich mit dem Rathaus von Palma überworfen hatte.

Die Verantwortlichen von Palma Beach sehen sich auch aus sanitären Gesichtspunkten bereit für einen Saisonbeginn. Beim Pilotprojekt mit der Tui und der Hotelkette Riu im Juni 2020 hätten die Akteure wertvolle Erfahrungen gesammelt, so Ferrer. "Daraus gehen wir gestärkt hervor, weil wir nun wissen, wie man die Ankunft der Urlauber am Flughafen sicher gestaltet, wie man die Hotels zu sicheren Orten macht und wie man die Mitarbeiter in sanitären Fragen fortbilden muss." Grundlage für einen Saisonbeginn sei die gute Pandemie-Situation auf Mallorca, womit die Insel auch Mitbewerbern wie Griechenland voraus sei. Dort wird derzeit mit Mai als Startschuss für den Tourismus geplant.

Natürlich müsse man aufpassen, dass die Zahlen nicht wieder ansteigen, mahnte Ferrer. In diesem Zusammenhang räumte er ein, dass es im Sommer 2020 einen "kurzen Moment des Kontrollverlustes" gab. Dann nämlich, als deutsche Urlauber in der Bierstraße eng an eng feierten - viele davon ohne Maske. Die Bilder gingen über die Welt, die Balearen-Regierung reagierte prompt mit einer Schließung der Bierstraße. Solche Bilder dürften sich nicht wiederholen. "Aber aufgrund der stetig zunehmenden Qualität an der Playa de Palma wird der Sauftourismus in den kommenden Jahren eine immer geringere Rolle spielen", gab sich Ferrer optimistisch.

Um die Reiselust der Deutschen, Schweizer und Österreicher an die Playa de Palma zu verstärken, wird Palma Beach in den Wochen bis Anfang Mai eine Werbekampagne in den sozialen Netzwerken fahren. Jeden Freitag werde ein Werbespot zielgruppengenau veröffentlicht, erklärte Ferrer. So werden die Werbefilme einerseits nach geografischen Gesichtspunkten platziert, also in der einen Woche eher in der Region Köln, in der nächsten in der Region Berlin und wieder ein anderer etwa in Wien. Aber auch verschiedene Altersgruppen sollen angesprochen werden. So richten sich die Filme vor allem an Menschen zwischen Mitte 20 und 60.