Erstmals seit längerer Zeit ist am Sonntag (14.3.) auf Mallorca wieder ein an der algerischen Küste in See gestochenes Boot mit irregulären Einwanderern angelangt. Die mindestens 13 Männer landeten laut einer Pressemitteilung der Vertretung der Zentralregierung auf den Balearen gegen 9 Uhr auf der Felseninsel Islote Imperial im Nationalpark Cabrera. Von dort aus sollten sie gegen Mittag von der Seenotrettung in den Hafen von Palma de Mallorca gebracht werden. Dort werden gewöhnlich ihre Personalien aufgenommen und erst einmal Corona-Tests angeordnet.

Es ist erst das dritte Boot, das nachweislich dieses Jahr auf Mallorca oder den Nachbarinseln ankommt. Zuvor hatten am 29. Januar sechs Migranten in einem Yachthafen auf Mallorca angelegt. Weitere 16 Einwanderer landeten am 6. Februar am Strand Cala Vidella i der Gemeinde Sant Josep auf Ibiza.

Vergangenes Jahr waren es laut der Zählung der Behörden insgesamt 112 Boote, die 1.464 Migranten auf die Balearen brachten. Davon erreichten 77 Boote Mallorca, hier wurden 1.046 Menschen aufgegriffen.

Die Aufgegriffenen werden normalerweise aufs Festland überstellt und von dort in ihr Heimatland - zumeist handelt es sich um Algerien - ausgewiesen. Wegen der Corona-Pandemie waren die Ausweisungen allerdings zeitweise ausgesetzt. Das hat offenbar einige Migranten dazu bewegt, die nicht ungefährliche Überfahrt zu wagen, um auf diesem Weg nach Europa zu gelangen. /ck