Die Tourismusbranche auf Mallorca blickt in diesen Stunden gebannt nach Deutschland, wo zum einen die Details zur Testpflicht für Mallorca-Rückkehrer geklärt werden sollen und zum anderen geprüft wird, ob man Mallorca-Reisen nicht gleich ganz verbieten könnte. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat für ersteres die Luftfahrtbranche zu einem Treffen am Donnerstagnachmittag (25.3.) einbestellt. Nach drei Tagen Rätselraten um das Prozedere der Testpflicht - wann geht es los, welche Tests sind vorgesehen, wer zahlt das alles? - werden dann erste Details erwartet. Am Donnerstag (25.3.) stellt die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" fest: "Die Langsamkeit Berlins, Entscheidungen zu treffen, verwundert."

Solange es also noch keine Neuigkeiten gibt, planen die Reiseveranstalter, Airlines und Hoteliers erst einmal weiter wie bisher. So heißt es bei Eurowings und Lufthansa, dass man die Flugpläne für Mallorca über die Osterfeiertage "nicht ändern" werde. Sobald es genauere Informationen zu den Tests gebe, werde man die Passagiere informieren, erklärte ein Sprecher von Eurowings.

Auch bei der Tui hört man, dass zunächst abgewartet werden soll, bis es weitere Details aus Berlin gibt. Parallel wurden bei der Hauptversammlung des Konzerns am Mittwoch (24.3.) Trends zum Buchungsverhalten vorgelegt. Demnach liefen die Reservierungen aus Deutschland und England für den Sommer gut an, allerdings nicht vergleichbar mir 2019. Derzeit gebe es 2,8 Millionen Buchungen, was im Vergleich mit dem Vor-Pandemie-Sommer 2019 rund 60 Prozent weniger seien. "Fortschreitende Impfkampagnen, vermehrt verfügbare Schnell- und Selbsttests in den Märkten und die geplanten Öffnungsstrategien einiger europäischer Regierungen zeigen einen positiven Effekt auf das Buchungsverhalten der Tui-Kunden", heißt es dennoch in einer Pressemitteilung.

Andere Airlines, wie Ryanair und Iberia Express, stellten Flugpläne vor, in denen sie explizit auf die Insel setzen. Ryanair etwa kündigte zehn neue Verbindungen von Palma de Mallorca aus an, darunter nach Teneriffa, Jerez, Neapel, Pisa, Belfast oder auch Kopenhagen.

Die Hoteliers auf Mallorca öffnen vor allem an der Playa de Palma weiter Haus um Haus. So empfangen am Donnerstag (25.3.) das Riu Playa Park und das Riu Concordia an der Playa de Palma ihre ersten Gäste. Am Freitag (26.3.) starten zwei Hipotels sowie das Iberostar Selection, wo am Donnerstag (25.3.) die spanische Tourismusministerin Reyes Maroto mit der Branche auf Mallorca zusammenkommt. Am Samstag (27.3.) folgen dann zwei BQ-Hotels, das Iberostar Cristina sowie das Tent Capi Playa.

Neben den Vorgaben, die da aus Deutschland kommen könnten, beunruhigen die Hoteliers auch die Nachrichten aus Großbritannien. Dass englische Urlauber, die ohne triftigen Grund verreisen, Geldstrafen bis zu 6.000 Euro zahlen müssen, sorgt für Verunsicherung bei Hoteliers auf Mallorca, aber auch in der englischen Bevölkerung, die deshalb momentan noch davor zurückscheuen, Auslandsreisen zu buchen. Nach bisherigen Planungen sollen internationale Reisen ab dem 17. Mai wieder möglich sein, doch sollte sich das Virus in Großbritannien wieder stärker ausbreiten, ist auch eine Verlängerung des Reiseverbots bis zum 30. Juni angedacht. "Das wäre eine Katastrophe", sagt Mauricio Carbelleda von der Hoteliersvereinigung Magaluf-Palmanova. /jk