Die Muslime auf Mallorca beginnen am Dienstag (13.4.) den zweiten Ramadan während der Corona-Krise. Dabei müssen sie ihre Glaubensregeln an die aktuellen Restriktionen anpassen. Insbesondere müssen die letzten beiden Tagesgebete zusammengelegt werden, damit sich die die gläubigen Muslime an die nächtliche Ausgangssperre ab 22 Uhr halten können. Während des Fastenmonats Ramadan bei mehreren täglichen Gebeten insgesamt der gesamte Koran rezitiert.

"Wenn man mit den Leuten spricht, stellt man fest, dass viele traurig sind. Es ist ein besonderer Monat und viele wollen an allen Feierlichkeiten teilnehmen. Jetzt ist es schon das zweite Jahr, in dem wir von den Restriktionen wegen der Pandemie eingeschränkt werden", erklärt der Sprecher der Muslime auf den Balearen Francisco Javier Jiménez. Man hatte die Balearen-Regierung um eine Sondererlaubnis zum Praktizieren der Abendgebete in der Moschee gebeten. "Aber sie sind darauf nicht eingangen", so Jiménez.

Wie die christlichen Kirchen auch dürfen die Moscheen zur Zeit nur mit beschränkter Besucherzahl aufgesucht werden. Dabei muss Abstand eingehalten und die Maske getragen werden. Das ebenfalls zum Fastenmonat gehörende Verteilen von Speisen an Bedürftige wird in diesem Jahr nicht wie gewohnt in der Moschee stattfinden, sondern in dem Außenbereich eines Cafés.

Fotogalerie: So sieht das Fest des Fastenbrechens auf Mallorca aus, wenn es keine Pandemie gibt

Der Ramadan dauert bis zum 12 Mai. Das Fest des Fastenbrechens wurde in den vergangenen Jahren in der Sporthalle Germans Escales abgehalten. Dieses wird zur Zeit als Impfzentrum benutzt, sodass noch nach einer Alternative gesucht wird. "Wir wollen das mit dem Gesundheitsministerium koordinieren, um alles richtig zu machen. Wir glauben, dass es wegen der Pandemie sinnvoller wäre, die Gebete ins Freie zu verlegen, selbst wenn wir uns auf verschiedene Stellen verteilen müssen. Wir müssen auch abwarten, wie sich die Pandemie im Laufe des Monats entwickelt", erklärt Jiménez.