Seit Samstag (24.4.) - und somit zwei Tage früher als zunächst gedacht - gelten auf Mallorca mehrere gelockerte Restriktionen. Das erklärte der Sprecher der Balearen-Regierung Iago Negueruela am Donnerstag (23.4.) auf einer Pressekonferenz nach den Verhandlungen mit Gewerkschaften und Arbeitgebern. Diese zeigten sich mit den Entscheidungen weitgehend einverstanden: Oberstes Ziel müsse es derzeit sein, die Corona-Inzidenz weiterhin niedrig zu halten, um die anstehende Tourismussaison nicht zu gefährden.

Die nächtliche Sperrstunde, die im Zuge der Corona-Restriktionen verhängt worden war, beginnt seit Samstag (24.4.) erst eine Stunde später, um 23 Uhr. Den Gastronomen wird erlaubt, montags bis donnerstags zwischen 20.00 und 22.30 Uhr auf den Terrassen ihre Gäste zu bewirten. Die Terrassen können wieder alle Tische besetzen. Die Geschäfte müssen statt um 20 Uhr erst um 21 Uhr schließen.

Andere Regelungen, wie das Bewirtungs-Verbot in den Innenräumen von Cafés und Restaurants, bleiben weiterhin bestehen. Wenn auch nicht mehr auf die Mitglieder von maximal zwei Hausständen beschränkt, bleiben auch die Vorgaben für Zusammenkünfte unverändert: Im Freien dürfen sich nun höchstens sechs Personen treffen.

Mussten die Bürger bislang zwischen 22 Uhr und 6 Uhr zu Hause sein, beginnt die Sperrstunde nun ab 23 Uhr. Die Ausgangssperre war im Dezember vergangenen Jahres in ihrer jetzigen Form festgelegt worden. Wer nach 22 Uhr noch auf der Straße war, musste dafür einen triftigen Grund anführen. Die spanische Zentralregierung hatte den Regionen Handlungsspielraum bei der Entscheidung eingeräumt, wann genau die Ausgangssperre beginnt und endet. Rechtlich möglich ist sie durch den sogenannten Alarmzustand, der am 9. Mai endet. Die spanische Regierung hat bereits angekündigt, ihn nicht verlängern zu wollen.

Zugeständnisse an die Gastronomie

In Bars, Cafés und Restaurants wird die Schließung der Innenräume beibehalten, was bereits zu einem Aufschrei der Empörung seitens der um ihre wichtigste Einnahmequelle gebrachten Gastronomen geführt hatet. Beibehalten wird auch, dass die Lokale um 17 Uhr die Bewirtung auf den Terrassen einstellen müssen. Allerdings dürfen sie nun zumindest von Montag bis Donnerstag zwischen 20 und 22.30 wieder öffnen können, um ein Abendessen zu servieren. Freitags und am Wochenende müssen sie weiterhin um 17 Uhr schließen.

Die Unterbrechung der Bewirtung zwischen 17 und 20.30 Uhr soll Menschenansammlungen vor Bars und Cafés verhindern. Ebenso wie anderswo in Spanien findet auf Mallorca ein beträchtlicher Teil des öffentlichen Lebens am Tresen und Café-Tisch statt. In den vergangenen Jahren war zudem in Mode gekommen, beim sogenannten "tardeo" zum Wochenende hin schon nachmittags ausgiebig zu feiern.

Zudem ist die Einschränkung für die Bewirtung auf den Terrassen gefallen: Statt nur 50 Prozent der Plätze dürfen nun alle Plätze besetzt werden.

Treffen und Einkäufe

Bestehen bleibt die Vorgabe, dass nur vier Personen an einem Tisch sitzen dürfen. Dabei kann es sich fortan aber auch um Freundesgruppen handeln: Für Treffen im Freien ist die Vorgabe aufgehoben worden, dass es sich bei den sechs erlaubten Personen um die Mitglieder von maximal zwei Haushalten handeln darf. Beibehalten wird diese Regel lediglich in den Innenräumen.

Weiterhin ist es den Geschäften erlaubt, bis 21 Uhr zu öffnen - bislang war um 20 Uhr Schluss. Außerdem dürfen Einkaufszentren und Kaufhäuser wieder an verkaufsoffenen Sonntagen wie dem 2. Mai und Feiertagen öffnen. In touristischen Gegenden dürfen zudem auch Supermärkte wieder am Sonntag öffnen.

Sport und Freizeit

Zumindest im Kinder- und Jugend-Vereinssport (6 bis 12 Jahre) sind Wettkämpfe fortan wieder erlaubt. /ff/ck/tg/sw

Hintergrund: Diese Corona-Regeln galten bislang auf Mallorca