Am Montag (26.4.) geht Mallorca einen weiteren vorsichtigen Schritt auf dem Weg der langsamen Lockerung der Corona-Restriktionen: Erstmals seit Dezember dürfen Restaurants und Cafés wieder Abendessen oder Feierabend-Bierchen servieren. Die frühe Sperrstunde um 17 Uhr wird etwas aufgelockert. Zwar muss die Gastronomie weiterhin um 17 Uhr schließen. Montags bis donnerstags dürfen die Wirte allerdings noch einmal kurz zwischen 20 und 22.30 Uhr öffnen.

Die etwas milderen Tage und Abende könnten dabei helfen, die Gastronomie nach und nach wieder zu beleben. Denn serviert werden darf weiterhin nur im Freien, die Innengastronomie bleibt geschlossen. Die ursprünglich ab 22 Uhr geltende nächtliche Ausgangssperre wurde bereits am Samstag (24.4.) auf 23 Uhr verlegt. Der Einzelhandel schließt um 21 statt um 20 Uhr.

Dass Cafés und Restaurants nicht durchgehend öffnen dürfen, liegt daran, dass die Gesundheitsbehörden verhindern wollen, dass sich feuchtfröhliche Trinkgelage am Nachmittag bilden, die bis in die Abendstunden fortgesetzt werden könnten. Dieses vor allem an Freitagen und Wochenenden beliebte Feiern wird von den Mallorquinern liebevoll "tardeo" (von "la tarde" = "Nachmittag) genannt.

Für wie viele Lokale sich diese Regelung wirklich lohnt, bleibt abzuwarten. Schließlich bedeutet die kurze Öffnungszeit am Abend für viele Gastronomen, wieder mehr Personal anstellen zu müssen. Oder halbtags Beschäftigte wieder in Vollzeit anzustellen. Jedes Unternehmen muss da die Kosten-Nutzen-Analyse treffen. "Ich habe nur vier Außentische", erklärt zum Beispiel der Inhaber eines italienischen Restaurants in Palma gegenüber der MZ. "Und es ist noch zu kalt. Wer wird sich da an einem Montag oder Mittwochabend wirklich hinsetzen, um ein Abendessen zu bestellen?" /tg

Einen Überblick über alle MZ-Artikel zum Thema Coronavirus auf Mallorca finden Sie unter diesem Link.