Bis Ende Mai werden die Innenräume von Cafés und Restaurants auf Mallorca für die Bewirtung geschlossen bleiben. So zumindest interpretieren die Unternehmerverbände der Insel die von der Landesregierung bisher ausgesandten Signale - "langsame Lockerung" lautet die Sprachregelung. Klarheit wird aber wohl erst ein für Ende der Woche anberaumtes Treffen des Runden Tisches mit Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften schaffen.

Von der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" zitierte Quellen der Unternehmerverbände gehen "sicher" davon aus, dass die Landesregierung keine Möglichkeit einer Öffnung sieht. Zwar erkenne man durchaus an, dass die Gastronomen "erschöpft" seien, es überwiege jedoch der Druck seitens anderer Branchen, namentlich der Hoteliers, alles dafür zu tun, dass die Corona-Inzidenz auf der Insel niedrig bleibt. Nur so bestünden Aussichten für den für Juni angepeilten Start in die Tourismussaison.

Ein wichtige Rolle spielt dabei die noch ausstehende Entscheidung der britischen Regierung, ob für Teile Spaniens die Quarantäne-Pflicht für rückkehrende Urlauber aufgehoben wird. Das Hauptkriterium ist hier eine niedrige Inzidenz. Die Briten sind hinter den Deutschen die zweitwichtigste Urlaubergruppe auf Mallorca.

Die wirtschaftlichen Kosten eines möglichen Wiederanstiegs der Inzidenz einen Monat vor Saisonbeginn seien ungleich höher als weitere Verluste der Gastronomen, so die offenbar auch von den Gewerkschaften geteilte Argumentation. Sprich: Besser kein Risiko eingehen. Anders sehen das die Oppositionsparteien PP (konservativ) und Vox (rechtsextrem), die am Dienstag eine Wiedereröffnung der Innenräume forderten. /ck

Einen Überblick über alle MZ-Artikel zum Thema Coronavirus auf Mallorca finden Sie unter diesem Link.