Laufend aktualisierte Mallorca-Meldungen des Tages (6.5.2021)

► Palma gedenkt einer Juden-Verbrennung von vor 330 Jahren

► Beschlossen: Arbeitersiedlung in Alcúdia wird zu luxuriöser Wohnanlage

► Schiffsmuseum startet mit ganz kleiner Ausstellung

► Balearen-Universität bittet um Mithilfe bei Suche nach invasiver Schmetterlingsart

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► Palma gedenkt einer Judenverbrennung von vor 330 Jahren

Mit einer Feierstunde auf der Plaça Gomila, an dem Ort, wo vor genau 330 Jahren Caterina Tarongí, Rafel Valls y Rafel Tarongí auf dem Scheiterhaufen einen grausamen Tod starben, hat die Stadt Palma am Donnerstag (6.5.) an eine der letzten von der Inquisition gefällten Todesurteile auf Mallorca gedacht. Die drei Juden seien damals "einzig und allein eines anderen Glaubens als dem der Institutionen schuldig gewesen" und "Opfer eines Hasses und einer Ignoranz" geworden, die sich nie mehr wiederholen dürfe, sagte Bildungs-Stadtrat Llorenç Carrió. Die Historikerin Laura Miró erinnerte daran, dass die Verfolgung damals auch 37 sogenannte Kryptojuden betraf: Juden, die zum Christentum übergetreten waren, aber beschuldigt wurden, weiterhin ihrem alten Glauben anzuhängen. Damals habe eine teils noch heute andauernde Stigmatisierung ihrer Nachkommen begonnen. Menschen mit den Familiennamen Aguiló, Bonnín, Cortès, Forteza, Fuster, Martí, Miró, Picó, Pinya, Pomar, Segura, Tarongí, Valentí, Valleriola y Valls wurden in der Folge auf Mallorca als "xuetes" bezeichnet. An der Feierstunde nahmen auch Vertreter der jüdischen Gemeinden und Vereinigungen auf Mallorca teil.

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► Beschlossen: Arbeitersiedlung in Alcúdia wird zu luxuriöser Wohnanlage

Der Gemeinderat von Alcúdia hat am Donnerstag (6.5.) wie erwartet die schon länger geplante Umwandlung der ehemaligen Arbeitersiedlung neben dem alten Heizkraftwerk in eine luxuriöse Wohnanlage genehmigt. Die Entscheidung fiel einstimmig. Auf der Anlage stehen insgesamt 15 denkmalgeschützte Bungalows sowie unter anderem eine Kapelle und ein kleiner Supermarkt. Die Ende der 50er-Jahre von José Ferragut entworfene Siedlung verfällt seit Jahren. Bei dem Umbau muss dennoch die Grundstruktur respektiert werden, wie der Baudezernent der Gemeinde, Joaquín Cantalapiedra, am Donnerstag erklärte. Anders als ursprünglich geplant darf es auch keinen eigenen Pool für jeden Bungalow geben. Ein Gemeinschaftspool wird reichen müssen.

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► Meeresmuseum startet mit ganz kleiner Ausstellung

Ein Paukenschlag zur Eröffnung sieht anders aus: Mit einer kleinen Schau kleiner Schiffchen eröffnet an diesem Samstag (8.5.) offiziell die neue Niederlassung des Meeresmuseums in Palma de Mallorca. Zu sehen sind aus Papier, Balsa-Holz oder Kork gebastelte Spielzeug-Schiffchen. Als technische Zugabe sind auch mit 3-D-Druckern aus Bioplastik gefertigte Bötchen dabei. Ein Teil davon stammt aus einem Schiffsmuseum in Barcelona. Das Museu Marítim de Mallorca ist im Kulturzentrum Ses Voltes unterhalb der Kathedrale untergebracht. Ab Samstag ist es dienstags bis samstags von 11 bis 14 Uhr und von 18 bis 20 Uhr sowie sonntags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Zu sehen ist in einem anderen Raum auch ein historisches Boot in Originalgröße. Eine weitere, größere Eröffnung ist für Anfang 2022 geplant.

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► Balearen-Universität bittet um Mithilfe bei Suche nach invasiver Schmetterlingsart

Die Balearen-Universität und das balearische Umweltministerium bitten die Insulaner im Kampf gegen eine invasive Schmetterlingsart um Hilfe: Wer hierzulande Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis, lat.) gesehen hat, soll den Standort des Fundes bitte in der App des Projekts Biodibal melden. Die invasive Art wurde auf den Balearen erstmals 2018 entdeckt und wird auf Spanisch "polilla del boj" genannt. Die aus Ostasien stammende Art wurde 2007 nach Europa eingeschleppt und hat sich von dort aus auch nach Spanien weiter ausgebreitet. Neben Mallorca wurde sie seither auch auf den Menorca, Formentera, Cabrera und Dragonera gesichtet. Der Schädling macht sich über die gefährdeten Balearen-Buchsbäume her. Die Raupen des Schmetterlings können die Bäume regelrecht kahl fressen, was zum Tod der Pflanzen führen kann. Auf Mallorca und Cabrera wächst eine endemische Buchsbaumart, der Buxus balearica, der zu den geschützten Arten gehört.