Francina Armengol, Ministerpräsidentin der Balearen, rührt seit Montagabend in Berlin kräftig die Werbetrommel für Mallorca. Einer der Tagesordnungspunkte: ein Interview mit der "Bild-Zeitung". "Der Mallorca-Urlaub ist absolut sicher!", sagte die Sozialistin darin dem auflagenstärksten Blatt in Deutschland.

Die Ministerpräsidentin nutzte dabei die Gelegenheit, um für die Aufhebung der Testpflicht bei der Rückreise von Mallorca zu plädieren. Dank der niedrigen Corona-Inzidenz gelten die Balearen für Deutschland nicht mehr als Risikogebiet. Nun muss die Bundesregierung entscheiden, ob die Ende März eingeführte Testpflicht für Rückkehrer aus dem Ausland dennoch beibehalten wird. "Deutschland hat die Balearen ja bereits als grün eingestuft, unserer Meinung nach könnte man deshalb die Testpflicht für Rückkehrer aufheben", sagte Armengol.

Umgekehrt dürfte bei der Einreise auf absehbare Zeit auch weiterhin ein PCR-Test von den Urlaubern gefordert werden. Darüber entscheide Madrid in Abstimmung mit der EU, so Armengol. Mit Blick auf das angekündigte Impfzertifikat sagte sie: "Wir gehen davon aus, dass mit dem neuen Impfzertifikat Reisefreiheit für Geimpfte kommt, auf Basis von Gegenseitigkeit. Aber wir können kein Datum nennen. Gäste, die nicht geimpft sind, sind jedenfalls genauso willkommen, wenn sie sich testen lassen."

Die Ministerpräsidentin präsentierte zudem die kostenlose Rückreiseversicherung vor, die ihre Regierung den Urlaubern anbietet: "Zudem stellen wir allen Touristen im Sommer eine kostenlose Versicherung zur Verfügung für den Fall, dass sie sich doch wegen Corona in ein Überbrückungshotel oder in ärztliche Behandlung begeben müssen. Dann werden die Kosten für den verlängerten Aufenthalt und die Rückreise erstattet."

Schon diese Woche stiegen wegen Christi Himmelfahrt die Direktflüge auf Mallorca wieder, so die Ministerpräsidentin. In dem Interview wird sie auch zu der Kritik von SPD-Politiker Karl Lauterbach Karl Lauterbach befragt: "Vielleicht sollte Senyor Lauterbach uns einfach bald mal besuchen kommen, er wäre jedenfalls willkommen. Dann kann er unser Gesundheitssystem besser kennenlernen".

Weitere Fragen und Antworten drehten sich um Maskenpflicht ("Beim Sonnenbaden oder beim Schwimmen brauchen Sie natürlich keine Maske. Es geht um Situationen, in denen sich mehrere Personen treffen") und Party auf Mallorca. Diesbezüglich wich Armengol geschickt aus: "Das Nachtleben ist weiter geschlossen, das ist richtig. Wir wissen, dass in solchen Räumen die Ansteckungsgefahr viel zu groß ist. Es geht um den Schutz unserer eigenen Bürger, aber natürlich auch der Touristen. Wir (...) setzen 2021 auf Freizeit-Tourismus, Sport-Tourismus, Familien-Tourismus. Und wir sehen, dass im Moment viele junge Paare kommen."

Die Ministerpräsidentin hat sich gemeinsam mit Tourismusminister Iago Negueruela auch mit dem spanischen Botschafter in Madrid und mit dem Verband der Deutschen Reisewirtschaft DRV getroffen. Am Nachmittag stand ein weiteres Treffen mit Managern des Reiseveranstalters Tui sowie ein Interviewtermin mit der Funke-Mediengruppe an./ck