Fleißig sind sie gewesen, die Beamten der Nationalpolizei, der Guardia Civil und die Ortspolizisten auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln in der Anfangszeit der Corona-Pandemie zwischen März und Juni 2020. Während des ersten Alarmzustandes, und da vor allem in den ersten sechs Wochen des sehr strengen Lockdowns, stellten die verschiedenen Sicherheitsbehörden insgesamt rund 24.000 Anzeigen wegen Zuwiderhandlung gegen die Corona-Regeln. Auch etliche deutsche Residenten auf Mallorca waren davon betroffen.

Nun hat die Vertretung der Zentralregierung in einer Pressemitteilung bekanntgegeben, dass lediglich 3.600 dieser Anzeigen abschließend bearbeitet wurden, also nur etwa 15 Prozent. Davon wiederum endeten 2.655 in einer Geldstrafe, die tatsächlich gezahlt werden musste. 789 der Sanktionierte zahlten ihre Sanktion bereits vor der offiziellen Ausstellung der Strafanzeige.

Die Anzeigen zu Beginn der Pandemie bezogen sich vor allem auf Personen, die den Lockdown nicht einhielten und sich ohne triftigen Grund im öffentlichen Raum aufhielten, was zwischen März und Anfang Mai nicht gestattet war. Später waren es vor allem Maskenverweigerer, die von der Polizei bestraft wurden. Die Maskenpflicht in Innenräumen trat im Mai in Kraft, wenige Wochen später musste man dann auch im Freien die Maske aufsetzen.

In ganz Spanien wurden während des ersten Alarmzustandes 482.000 Anzeigen ausgestellt, von denen bei rund 156.000 von einer Strafe abgesehen wurde. 172.000 hatten eine Strafe zur Folge, die anderen sind entweder weiter in Bearbeitung oder die Bearbeitung wurde eingestellt. /jk