Freude bei den einen, Ärger bei den anderen: Mallorcas Autobahn zwischen Llucmajor und Campos soll am Montag (17.5.) eröffnet werden. Dadurch dürfte es von Palma de Mallorca deutlich schneller mit dem Auto in den Inselosten gehen. Umweltschützer sind über die Schneise durch die Landschaft alles andere als erfreut.

Als Autofahrer hatte man sich an die Dauerbaustelle fast schon gewöhnt. Ebenso an die lauten Proteste der Umweltschutzverbände. Im November 2018 zeigte der Aufschrei Erfolg. Die Regierung der vorherigen Legislaturperiode unter Sozialisten und Més per Mallorca machte Zugeständnisse. Der Ausbau der zweispurigen Landstraße sollte zwar vorangetrieben werden, statt 54 Metern sollte die Autobahn aber nur noch 45 Meter breit sein.

Klang zu schön, um wahr zu sein. Jetzt sind die 28 Millionen Euro teuren Arbeiten abgeschlossen und die Autobahn ist an den meisten Stellen nur zwei bis drei Meter statt neun Meter schmaler im Vergleich zu den Bauplänen. Das war nicht anders möglich, da der Mittelstreifen und parallel zur Autobahn verlaufende Wirtschaftsstraßen eingeplant werden mussten, rechtfertigt sich der aktuelle Verkehrsdezernent Iván Sevillano. Nicht der Podemos-Politiker war es, sondern seine sozialistische Vorgängerin Mercedes Garrido, die vor zweieinhalb Jahren noch betont hatte, neun Meter in der Breite einsparen zu wollen. Nun hagelt es massiv Kritik. Bei den Umweltschützern des Gob ist von „Lüge und Betrug“ die Rede, gefordert wird der Rücktritt der verantwortlichen Politiker von ihren jetzigen Ämtern.

Jetzt müssen bis Montag noch Markierungen und Verkehrsschilder an der Autobahn angebracht werden. Dann kann im zweiten Anlauf, die Eröffnung wurde bereits einmal verschoben, die Straße eingeweiht werden. Es bleibt abzuwarten, ob die Politiker das groß zelebrieren werden oder sich eher kleinlaut zeigen. /rp