Urlauber und Einheimische an der Playa de Palma auf Mallorca haben Donnerstagnacht (3.6.) euphorisch die von dem oberste spanische Gericht verfügte Aufhebung der nächtlichen Ausgangssperre auf den Balearen gefeiert. Entlang der Strandpromenade trafen sich vor allem junge Menschen, wie etliche Videos belegen und ein Polizeisprecher der MZ bestätigte. Der Sprecher berichtete von einer "weitläufigen Menschenansammlung".

Laut dem Online-Medium "Crónica Balear" bildeten sich ab 21.30 Uhr vor allem rund um den Ballermann 6 zahlreiche Gruppen, die gemeinsam feierten. Weitere Menschenansammlungen gab es in Richtung des Sturzbachs, der die Gemeindegrenze von Palma de Mallorca und Llucmajor darstellt.

Ein großer Teil der Feiernden waren Urlauber, viele davon Deutsche. Wie auf den Bildern zu sehen ist, nahmen es die Teilnehmer an der spontanen Party nicht sonderlich genau mit dem Abstandhalten. Eine Maske hatte kaum jemand auf.

Nach Angaben von "Crónica Balear" zog sich die Party mit Alkohol, Lärm und offenbar auch vereinzeltem Drogenkonsum nahezu über vier Stunden hin. Viele der zumeist jungen Feiernden waren sichtlich angetrunken, mitgebrachte Megafone sorgten für ständige Beschallung, am Boden und auf der Strandmauer blieben Flaschen und Müll liegen.

Auch beim regionalen Fernseh- und Radiosender IB3 gab es Bilder von der Partynacht zu sehen.

Gegen 0.30 Uhr rückte dann laut "Crónica Balear" erstmals die Polizei an. Polizeiautos und -Motorräder fuhren über den Gehweg an der Strandpromenade und versuchten so, die Masse auseinanderzutreiben. Das gelang offenbar nur bedingt. Einige wenige verließen den Ort, viele andere machten den Fahrzeugen Platz, feierten dann aber am Strand oder an der Promenade weiter.

Der Sprecher der Ortspolizei von Palma stellte für die Nacht von Freitag (4.6.) auf Samstag verstärkte Präsenz der Einsatzkräfte an der Playa de Palma in Aussicht. Diese würden sich wie üblich mit der Nationalpolizei und Inspekteuren der Regierung koordinieren.

Die Polizei hat nach dem Urteil des obersten spanischen Gerichts vom Donnerstag plötzlich deutlich weniger Handhabe, nachdem die Ausgangssperre und die Obergrenze für Zusammenkünfte gekippt wurden. Weiterhin gelten allerdings die Maskenpflicht im öffentlichen Raum sowie die vorgeschriebenen Mindestabstände zum Gesundheitsschutz. /jk