Im Urlaub auf Mallorca impfen lassen? Das mag für viele verlockend klingen. Zumindest spanienweit wird darüber gerade diskutiert. Die Debatte angeregt haben Regionen wie Galicien, Andalusien oder Valencia. Sie wollen mit diesem Angebot spanische Touristen anlocken. Galicien fordert sogar die Option, ausländische Urlauber impfen zu können. Entscheiden soll über diese Möglichkeit noch in dieser Woche die Konferenz der spanischen Gesundheitsminister. Die Balearen-Regierung in Palma de Mallorca bezog am Montag (14.6.) vorsichtig Stellung.

Die Option, Urlauber zu impfen, müsste "immer damit verbunden sein, entsprechende Mengen an Impfstoffen zu erhalten", sagte der Sprecher der Balearen-Regierung Iago Negueruela bei einer Pressekonferenz auf mehrfache Nachfragen der Journalisten. Dabei wollte er sich nicht darauf festnageln lassen, ob die Balearen sich für diese Option aussprechen oder nicht. Dies sei Sache der balearischen Gesundheitsministerin in Verhandlung mit ihren Amtskollegen der anderen Regionen. Auf keinen Fall dürfe aber der Rhythmus der Impfung der eigenen Inselbevölkerung unter solch einer Aktion leiden, stellte Negueruela klar.

Coronabedingt verbrachten die allermeisten Spanier ihren Urlaub im Sommer 2020 im eigenen Land. Die meisten Inlandsreisen führten entweder auf die Kanaren oder in Küstenregionen, die per Auto erreichbar sind. Nun befürchtet man in diesen Landesteilen, dass viele den Sommerurlaub ausfallen lassen, um den Impftermin zu Hause nicht zu verpassen. Daher der Vorschlag, die Impftermine auch außerhalb der eigenen Wohnregion zu ermöglichen.

Galicien ging sogar noch einen Schritt weiter. "In einem Land, das die 85 Millionen Urlauber aus den Vorjahren zurückerlangen will, sollte es ausreichen Impfungen geben, um sie denjenigen anzubieten, die nach Spanien kommen und nicht geimpft sind", fordert Alberto Núñez Feijóo, langjähriger Ministerpräsident der Region Galicen und einflussreiche Stimme innerhalb der konservativen Volkspartei (PP). /tg

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