Der große Waldbrand, der weiter im Hinterland der Costa Blanca wütet, macht sich auch auf den Balearen bemerkbar. Winde wehten am Montagnachmittag und Dienstagmorgen Rauchschwaden aus dem Brandgebiet in Richtung Ibiza und Formentera. Dort färbte sich der Himmel bis in die frühen Morgenstunden orange bis rot. Bis Mallorca gelangten nur Ausläufer der Rauchschwaden, wie Bilder des NASA-Satellit "Terra" belegen.

Satelliten-Bilder von der Rauchfahne Richtung Ibiza. NASA

Die Rauchschwaden stammen aus dem 60 Kilometer nordöstlich von Alicante gelegenen Vall d'Ebo. Das Feuer verschlang bisher mehr als 7.000 Hektar, mehrere umliegende Orte mussten geräumt werden. Rund 1.200 Menschen haben vorsorglich ihrer Häuser verlassen. Es ist das schwerste Feuer der vergangenen zehn Jahre in der Provinz Alicante. Dort sind alle vorhandenen Einsatzkräfte und Löschfahrzeuge mobilisiert, um die Flammen so schnell wie möglich unter Kontrolle zu bringen. Dennoch musste am Dienstag ein weiterer Ort, Benimassot, geräumt werden.

Weiterhin "extrem hohe" Waldbrand-Gefahr

Im Zusammenspiel mit einer seit Monaten anhaltenden Dürre und großer Hitze, die Experten auf den Klimawandel zurückführen, sowie sehr trockener Luft brechen spanienweit immer wieder neue Feuer aus. Die Waldbrandgefahr sei in Teilen Andalusiens, Aragons und Kataloniens weiter "extrem hoch", warnte dieser Tage das Waldbrand-Informationssystem Copernicus der EU auf Twitter.

2022 ist für Spanien schon jetzt das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. Seit Januar wurde bei mehr als 380 Waldbränden schon eine Fläche in etwa so groß wie das Saarland zerstört.