An der deutschen Privatakademie Ascenso Akademie in Palma de Mallorca die mit staatlichen und privaten ­Bildungseinrichtungen kooperiert, soll es ab Herbst deutlich internationaler zugehen: Mit drei neuen Studiengängen und einem neuen Kurs zur spanischen Sprache und Kultur öffnet die 2007 gegründete Einrichtung ihr Studienangebot statt primär deutschen Studierenden nun noch mehr auch solchen aus anderen ­Ländern. „Das Studienprogramm des Master-of-Business-Administration-Studiengangs ,International Tourism Management' und das des Aufbaustudiums ,Online Marketing und Community Management' sind komplett auf Englisch", sagt Klaus Vorbrodt, der die Akademie seit 2008 leitet. „Damit können etwa auch Studierende aus Skandinavien, Frankreich oder Portugal zu uns kommen - eine Premiere für uns." Schon seit etwa fünf Jahren habe man damit geliebäugelt, das Angebot einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

So laufen die drei Studiengänge ab: Den Master of Business Administration (MBA) „International Tourism Management" absolvieren Studierende berufsbegleitend, und zwar in 42 Präsenztagen, die auf zwei Jahre aufgeteilt sind. Da die Ascenso Akademie den Studiengang in Kooperation mit dem Bodensee Campus anbietet, sind die Teilnehmer jeweils zwei Wochen pro Jahr in Palma de Mallorca und in Konstanz. Den dank der Bologna-Reform in ganz Europa anerkannten Abschluss stellt dann die zuständige staatliche Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen aus. Für die Zulassung zu dem 19.950 Euro teuren Studium müssen Bewerber den Abschluss einer deutschen Hochschule, dualen Hochschule oder den vergleichbaren Abschluss einer ausländischen Hochschule nachweisen.

Eine starke Nachfrage, wohl auch wegen der Corona-Pandemie, gebe es schon jetzt für den neuen Aufbaustudiengang „Online Marketing und Community Marketing". „Die Inhalte drehen sich nicht um eine Branche im Speziellen, etwa Tourismus. Mit dem Studiengang richten wir uns an Menschen, die wegen der Pandemie gerade arbeitslos sind oder sich umorientieren möchten, aber auch an solche, die sich neben ihrer Arbeit weiterbilden möchten", so Vorbrodt.

Studierende haben die Wahl, das Studium berufsbegleitend oder in Vollzeit zu absolvieren. Alle Studierenden sind zwei Wochen zu Semesterbeginn und nach rund drei Monaten zwei weitere Wochen in der Ascenso Akademie. Wer die Vollzeit-Version ablegt, macht ­dazwischen einen Spanisch-Sprachkurs, den die Akademie in Kooperation mit dem Estudio General Luliano anbietet, ist also sechs Monate am Stück in Palma. Absolventen des rein auf Englisch abgehaltenen und 4.450 Euro teuren Studiums halten am Ende das Diploma der Universidad Alfonso X es ­Sabio (UAX) Madrid in Händen.

In Kooperation mit der Fachhochschule Südwestfalen bietet die Akademie daneben auch einen neuen Vollzeit-Bachelor-Studiengang an: „International Management" mit Tourismusspezialisierung. Neu an dem Studienkonzept sei, dass die Studierenden die ganzen drei Jahre in Palma verbringen und nicht noch an die Hochschule in Deutschland wechseln. Zu jedem Modul gibt es zudem ein Buch, das eigens für die Akademie-Studenten vom jeweiligen Kursgeber geschrieben wurde. „So können die Studierenden einige Wochen lang im Selbststudium allein arbeiten", erklärt ­Vorbrodt. Wer will, kann zusätzlich einen ­Spanisch-Kurs belegen und ihn am Instituto Cervantes mit der Dele-Prüfung beenden.

Für Absolventen, die gerade in Deutschland erst das Abitur abgelegt haben und eigentlich einen Auslandsaufenthalt geplant hatten, oder Personen, die nun wegen Corona arbeitslos sind, hat die Akademie ab dem kommenden Semester auch einen Sprach- und ­Erlebniskurs im Programm (1.490 Euro). Er geht vom 5. Oktober bis 11. Dezember und umfasst 160 Stunden Sprachkurs, der an vier Tagen pro Woche abgehalten wird. „Am fünften Tag soll den Teilnehmern Wissen zum spanischen Lifestyle und der Kultur vermittelt werden", so Vorbrodt. Dabei gehe es nicht ­darum, die größten spanischen Literatur­klassiker zu lesen. Welche spanischen Netflix-­Serien gibt es? Wie kann es sein, dass ein Fußball­magazin die auflagenstärkste Zeitung ist? Wieso kommen so viele Erdbeeren aus ­Spanien, obwohl es dort kaum Wasser gibt? ­Solche Fragen werden in dem Kurs geklärt.

Noch warten Vorbrodt und seine Mitarbeiter gespannt ab, wie sich die Lage entwickelt. „Wir werden auch trotz Corona künftig keine reinen Online-Studiengänge anbieten, sondern denken eher an ein Hybrid-Modell", so der 51-Jährige. Die Rede ist von kleineren Gruppen, die im Wochenwechsel oder abwechselnd vormittags und nachmittags in die Akademie kommen. Das vergangene Semester habe man dank Zoom und flexibleren Fristen an den kooperierenden Hochschulen schließlich auch gut hinter sich gebracht. Sogar eine neue Kameratechnik hat sich die Einrichtung angeschafft, damit alle von den Bildschirmen zu Hause aus gut sehen konnten.

www.ascenso-akademie.de