Auf Mallorca und den Nachbarinseln boomt der Arbeitsmarkt. Die Zahlen sind so positiv, dass es sich Ministerpräsidentin Francina Armengol es sich nicht nehmen ließ, selbst vor die Kameras zu treten, um die aktuellen Jobzahlen zu präsentieren. "Historisch" nannte die Regierungschefin die Entwicklung im April.

Nach Angaben der Regierung hatten im vergangenen Monat 518.000 Menschen eine Arbeit. Das sind 87.000 oder 20,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Damit liegen die Balearen spanienweit an erster Stelle, was die Schaffung von Arbeitsplätzen geht. Die zweitplatzierten Kanaren schafften 8,5 Prozent mehr Jobs als im Vergleichsmonat 2021, der nationale Durchschnitt liegt bei fünf Prozent. "Es handelt sich um die besten Arbeitsmarktzahlen für einen April in der Geschichte der Balearen", sagte Armengol.

49.000 Menschen ohne Arbeit

Diese Entwicklung schlägt sich direkt in den Arbeitslosenzahlen nieder. Auf den Inseln sind rund 49.000 Menschen ohne Arbeit, was einer Quote von 7,5 Prozent entspricht. Der spanienweite Durchschnitt liegt bei 13 Prozent. Armengol betonte, dass diese Zahlen noch nicht ausreichten. "Wir gehen davon aus, dass alle diese Menschen in den kommenden Monaten einen Job finden können", sagte die Ministerpräsidentin. Arbeitsminister Iago Negueruela, der ebenfalls bei der Vorstellung der Zahlen dabei war, bezifferte die angestrebte Arbeitslosenzahl für den Sommer auf fünf Prozent.

Bei den neu geschaffenen Stellen zeigten sich die ersten Ergebnisse der Arbeitsmarktreform der spanischen Regierung Anfang des Jahres, so Armengol. 80 Prozent der auf den Inseln im April unterschriebenen Verträge seien unbefristet. Die Balearen liegen auch in dieser Statistik spanienweit vorn. Allerdings werden auf den Balearen auch die fijos discontinuos, also fest angestellte, aber nicht ständige Mitarbeiter, zu den unbefristeten Verträgen gezählt. Dennoch: Im April 2021 waren gerade mal 20 Prozent der neuen Arbeitsverhältnisse unbefristet.

Unternehmen suchen händeringend nach Arbeitskräften

"Wir wollen nicht zurück zu den Werten von 2019, wir wollen noch besser sein", gab sich Armengol kämpferisch. Dazu zählte auch höhere Gehälter. So seien gerade diese im Tarifvertrag für das Hotel- und Restaurantwesen um 3,5 Prozent gestiegen, so die Ministerpräsidentin.

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Was im allgemeinen Hochgefühl nicht erwähnt wurde: Viele Unternehmen suchen für die Sommersaison noch händeringend nach Arbeitskräften. In manchen Hotels herrscht schon die Sorge, man werde eventuell nicht den kompletten Service anbieten können. Hohe Mieten und immer noch vergleichsweise schlechte Gehälter machen die Inseln gerade für Arbeitskräfte von außerhalb derzeit nicht gerade attraktiv.