Da hat sich der Streik im Sommer offenbar gelohnt: Die Rettungsschwimmer auf den Balearen haben am Mittwoch (2.11.) einen neuen Tarifvertrag unterschrieben. Erstmals gibt es in Spanien für die Branche eigene Regeln. Die socorristas auf Mallorca und den Nachbarinseln dürfen sich auf eine saftige Gehaltserhöhung freuen.

Bislang hatten die Lebensretter für den spanischen Mindestlohn von 1.000 Euro in Vollzeit geschuftet. Das und eine chronische Unterbesetzung führten zu einer Demonstration mit Holzkreuzen und Leichensäcken im Juni an der Playa de Palma.

30 Prozent mehr Gehalt

Mit dem Tarifvertrag verbessert sich vor allem die finanzielle Lage der 4.000 Rettungsschwimmer auf den Balearen. Bis zu 30 Prozent mehr Gehalt beziehen sie, konkreter ausgedrückt: Für die Aufsicht von Pools und Schwimmbecken gibt es künftig 1.200 Euro im Monat, die soccoristas am Strand erhalten 1.400 Euro.

Zudem sind die Rettungsschwimmer künftig offiziell festangestellt oder sind langfristig gebundene Saisonkräfte, die sogenannten fijos discontinuos. Bislang waren sie als Gelegenheitsarbeiter im Einsatz. Bestehende Verträge sollen dementsprechend für die kommende Saison geändert werden.

Anzahl weiter ein Problem

Die Anzahl der Strandaufseher bleibt derweil unangetastet. "Wir sind in der Hochsaison 34 Rettungsschwimmer an allen Stränden von Palma, 17 an der gesamten Playa de Palma, fünf in Cala Mayor und in Can Pere Antoni, vier in Ciutat Jardí und drei in der Cala Estància. Um gut aufgestellt zu sein, bräuchten wir 50 Prozent mehr Leute", forderte Gewerkschaftssprecher Christian Melogno im MZ-Interview.

Im Sommer sind die Rettungsschwimmer von 10 bis 19 Uhr an den mallorquinischen Stränden im Einsatz. Jedoch sind davor und danach auch noch sehr viele Menschen im Wasser. Im Sommer ist es in diesem Jahr zu vielen tödlichen Badeunfällen gekommen, an denen meistens Urlauber zu Schaden kamen. /rp