Schlag gegen die Ausbeutung von Mitarbeitern in der Gastronomie: Einsatzkräfte von Nationalpolizei und Arbeitsinspektion haben am Montag (14.12.) bei einer großen Razzia in Cafés und Restaurants in der Innenstadt von Palma de Mallorca 13 Personen vorläufig festgenommen. Laut einer Pressemitteilung der Nationalpolizei vom Dienstag (15.12.) gab es 25 Inspektionen und acht Hausdurchsuchungen.

Die Inspektoren gingen dem Verdacht nach, dass Arbeiter ausgebeutet wurden. Betroffen sind unter anderem Ausländer, die Marathon-Schichten arbeiten mussten und keine regulären Verträge haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass mehr als eine Million Euro der Sozialversicherung vorenthalten wurde. Ermittelt wird wegen Verstößen gegen Arbeitnehmerrechte, Dokumentenfälschung, Steuerbetrug sowie auch Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Beteiligt an der Aktion, der offenbar Anzeigen von betroffenen Ex-Angestellten vorausgingen, waren laut der Pressemitteilung der Nationalpolizei mehr als 100 Beamte. Inspiziert wurden Lokale an der Plaça Major, in den Straßen Colón und Palau Reial, im Lonja-Viertel. Hausdurchsuchungen gab es in Büros und Privatwohnungen der Eigentümer in Palma und Marratxí. Dabei wurden zahlreiche Unterlagen sowie Bargeld in Höhe von rund 500.000 Euro sichergestellt. Versiegelt wurde außerdem eine Lagerhalle in einem Gewerbegebiet wegen Verstößen gegen Hygienevorschriften. /ff