Eigentlich wollte Lysann Hartert es gar nicht so lange machen. Nur mal für einige Zeit raus aus Deutschland. Etwas anderes sehen und sich einer neuen Herausforderung stellen. Das war vor vier Jahren. Als Kinderanimateurin in Österreich gestartet, ist sie jetzt auf Mallorca und als Teamleader von TUI Entertainment für die Animateure von gleich drei Hotels in Can Picafort zuständig.

Nach dem Abitur begann die Wahl-Berlinerin eine Ausbildung zur Erzieherin. Sechseinhalb Jahre arbeitete sie anschließend in ihrem Beruf. Der Besuch bei einer Freundin, die gerade als Animateurin arbeitete, brachte Lysann Hartert dann auf den Geschmack. Beim nächsten Auswahltag von TUI in Berlin stellte sie sich vor. Sie war bestens geeignet. „Offen, kontaktfreudig und positiv sollte man sein", sagt Lysann Hartert. Sehr wichtig sei es auch, Englisch zu sprechen. „Meine Berufserfahrung war sicherlich ein Vorteil."

Seit sie in der Wintersaison 2012 anfing, ist sie schon viel herumgekommen. Nach ihren ersten Stationen in Österreich und der Türkei begann sie 2013 in Ägypten mit der dreimonatigen Weiterbildung zur Teamleiterin. Auf Teneriffa und in Österreich übte sie ihre neue Tätigkeit das erste Mal eigenständig aus. Anfang vergangenen Jahres schickte sie der Reiseveranstalter zum ersten Mal nach Mallorca: Portopetro. Nach einem Sommer in Griechenland und dem Winter in Ägypten ist sie jetzt seit März in Can Picafort.

Ihr Aufgabengebiet ist vielfältig und liegt in den Hotels Gran Vista, Playa Garden und Vell Mari. „Ich teile die Mitarbeiter ein, arbeite die Neuen ein und halte den Kontakt zum Hotel und zur TUI-Zentrale", sagt die 34-Jährige. Auch für die Qualitätskontrolle sei sie zuständig, sie werte das Feedback der Hotelgäste aus. „Da sind manchmal auch wirklich gute Ideen bei, die wir gerne aufnehmen", sagt sie.

Ihr oberstes Ziel sei es, dass es den Urlaubern gut geht. „Dafür trage ich die Verantwortung." Täglich stattet sie allen drei Hotels Besuche ab, im Kinderclub ist sie selbst Animateurin - ein guter Ausgleich zu den Büroaufgaben. Lysann Hartert arbeitet sechs Tage die Woche, der Samstag ist frei. „Wir fahren dann raus aus Can Picafort, um völlig abzuschalten." Gemeinsam mit ihren Kollegen erkundet sie die Insel oder besucht befreundete Animateure in Portopetro.

Die Sommersaison geht für Lysann Hartert noch bis Ende Oktober. Dann macht sie Urlaub in Deutschland. „Das ist immer eine große Umstellung, wenn auf einmal nicht mehr so viele Menschen um einen herum sind." In der Heimat besucht sie Familie und Freunde. Während der Hochsaison ist wenig Zeit und der Kontakt findet hauptsächlich über WhatsApp-Nachrichten statt. „Ansonsten fahre ich in Deutschland komplett herunter." Das tue gut und gebe Kraft für den kommenden Wintereinsatz.

Wohin es geht, weiß sie noch nicht, man könne aber Wünsche äußern. „Ich bin bei der Wahl immer recht offen und konnte mich bisher überall sehr gut einleben." Für die Zukunft könne sie sich auch Ziele auf der Fernstrecke vorstellen. Thailand oder die Dominikanische Republik schweben ihr vor. Die häufigen Ortswechsel empfinde sie nicht als Belastung. „Ich möchte mich noch weiterentwickeln", sagt Lysann Hartert. /bs