Zugegeben, es ist nicht die Art Strand, die in den Urlaubsprospekten Werbung für Mallorca macht. Es gibt keinen Sand, und Liegestühle können auch nicht gemietet werden. Selbst der Zugang zum Wasser ist nicht überall ganz einfach. Aber gerade die fehlende touristische Infrastruktur macht die Playa von Puig de Ros so attraktiv und zum Lieblingsstrand vieler Einwohner Palmas.

Es ist Donnerstag, 10 Uhr. Nur wenige Autos haben bislang den steilen Weg zu dem staubigen Parkplatz hinab gefunden. An den Wochenenden ist es um diese Zeit meist schon rappelvoll. Eine Gruppe Tauchschüler schleppt mühevoll ihre Gerätschaften den schmalen Trampelpfad entlang, der nach ein paar Metern in eine Treppe übergeht. Auf den flachen Felsplatten, fast auf Meereshöhe, sind vereinzelt Handtücher ausgebreitet. Natürliche Steinformationen verhindern, dass die Wellen über das Plateau hinweg schwappen. Urlauber, vor allem aber Anwohner dösen in der Vormittagssonne oder schlappen über die mitunter rutschigen Steine zur linkerhand in eine Platte eingelassene Badeleiter, über die der Zustieg ins kristallklare Wasser erleichtert wird. Manche haben Masken und Schnorchel dabei, denn man muss nicht unbedingt tauchen, um mit der Flora und Fauna der dortigen Unterwasserwelt auf Tuchfühlung zu gehen. Die steil aufragenden Wände der Küste sind nicht nur eine idyllische Kulisse, sie laden auch zum Schnorcheln ein.

Rechts reicht der Blick bis nach Palma, wo gerade in der Ferne ein Kreuzfahrtschiff Kurs auf den Hafen nimmt.

„Hallo, entschuldigen Sie bitte“, spricht eine junge Sonnenanbeterin aus Dortmund einen Fotografen an, der mit einer bulligen Spiegelreflexkamera versucht, den idealen Ausschnitt für sein Bild zu finden. „Sie haben doch bestimmt ein paar Filme dabei. Könnte ich Ihnen vielleicht einen abkaufen?“ Aber der Fotograf zeigt nur achselzuckend auf den Monitor an der Kamera­rückseite. „Tut mir leid. Es gibt auch große Digitalkameras. Filme werden Sie hier wohl weit und breit nicht finden.“

Auch sonst gibt es an der Playa weit und breit nichts zu kaufen. Was man nicht mitgebracht hat, gibt es nicht. Es sei denn, man mietet sich für zehn Euro pro Tag in dem 20 Meter höher gelegenen Beach-Club-Ableger des etwa zwei Kilometer entfernten Hotels Delta ein. Dort gibt es neben dem typischen gastronomischen Angebot eines Hotelbetriebs auch einen Pool, Sonnenschirme und Liegen. Allerdings nur dann, wenn diese nicht von den Hotelgästen selbst in Beschlag genommen werden. Dies, so ein Kellner, komme aber nur sehr selten vor.

So kommen Sie hin

Playa Puig de Ros

Autobahn Palma-Llucmajor. Abfahrt 13 nach Cala Blava, dann weiter Richtung Cala Pi.

Bei Puig de Ros die Landstraße verlassen.

Immer geradeaus durch die Urbanisation bis zum Ende der Straße, dann rechts und die nächste links.