In der Bucht s´Illot herrscht die Ruhe nach dem Sturm. In den Ferien bevölkern Jugendliche aus dem benachbarten Ferien­lager „Campamento de sa Victòria" die Cala. Jetzt sind sie abgereist. Kenner meiden im Sommer den Ort.

Im Herbst und Winter ist er dagegen beliebt bei Inselbewohnern, die auf den Picknickplätzen ihre merienda verzehren. Auch ein kleines Restaurant gibt es hier. Ansonsten kein Service, auch nicht zum Strandräumen. Grund genug mal nachzusehen, wie es Anfang September an diesem Strand so aussieht.

Bei der Ankunft gegen 9 Uhr ist ein einsamer Taucher zu beobachten, der am Fuße des vorgelagerten Inselchens schnorchelt. Ein paar Möwen sitzen auf den Felsen. Bei der Suche nach Strandgut muss man sich Mühe geben, die Sommerbesucher haben wenig hinterlassen.

Einsam liegen ein paar Fruchtgummis im Sand, Ameisen nähern sich, drehen wieder um, Hundeknochen, Himbeere und Banane bieten den Insekten nichts zu beißen. Auch die Steinmännchen nicht, die hier aus flachen Kieselsteinen mit viel Gefühl für Balance aufgebaut wurden. Weiteres Strandgut ist nicht auszumachen, die Bucht ist in tadellosem Zustand.

Einen Nachteil hat sie aber: Bei hohen Wellen kann es beim Schwimmen in der Felsbucht gefährlich werden. Es gibt auch keine Strandwacht, die Empfehlungen gibt. Man muss selbst wissen, was man sich zutrauen kann. Doch heute kräuseln sich die Wellen nur sanft. Die Wassertemperatur ist angenehm, nicht warm wie in der Badewanne, aber auch nicht kühl.

Mit der Taucherbrille vergewissern wir uns, dass es keine Quallen gibt. Das Wasser ist nicht ganz klar, in den vergangenen Tagen wehte ein starker Wind, der vom Grund aufgewirbelte Sand trübt die Sicht. Beim Schwimmen stört das nicht.

Für eine Runde um die Insel braucht es keine große Kondition, hungrig macht sie aber trotzdem. Zur ­Mittagszeit öffnet das Restaurant s´Illot, es gibt Paellas, Calamares-Ringe und Tapas, wir belassen es bei einem Trufi-Cono-Eis für drei Euro.

Jetzt kommen auch mehr Leute an. Eine Gruppe sportlich gekleideter Deutscher begrüßt freudig einen Mallorquiner. Es ist der Wanderführer Masio Vicenç. Er wird mit den Teilnehmern der Exkursion gleich die Küste entlangklettern, von Fels zu Fels springen, schnorcheln und in Höhlen eintauchen - er nennt es „Coastering".

So geht's hin

In Alcúdia Richtung Port d´Alcúdia fahren, nach links nach Mal Pas und Bonaire abbiegen, dann immer weiter geradeaus in Richtung Ermita de sa Victòria bis zum Schild s´Illot fahren. Vom Parkplatz aus führt eine Treppe zum Strand.

In der Printausgabe vom 9. September (Nummer 540) lesen Sie außerdem:

- Nachtschwärmer: Die Wüste lebt

- Und, wie war´s denn so? - Urlauber-Eindrücke als Stichprobe

- Kindermenü: Der Neustart zum ersten Schultag

- Sterne-Rezept aus der Fosh-Küche: Mit einer Messerspitze Safran

- Bueno, bonito y barato: Kreative Motto-Küche

- Schöne Dinge: Schick übers Green

- Wellness für alle Sinne: Auf einen Quickie zur Post

Diese Artikel finden Sie auch hier.