Ob in der Heimat oder im Urlaub, ohne Bargeld läuft oft nichts. Daher werben viele Banken mit dem Slogan: „Weltweit kostenlos Geld abheben". Doch das ist auf Mallorca nur noch bedingt möglich. Die deutschen Banken kassieren für ihre Dienste zwar keine Gebühren, dafür aber nun die spanischen Geldinstitute. „Viele Banken in Spanien und den USA haben umgestellt. Kostenloses Geldabheben ist dort nicht mehr möglich", gibt der Kundenservice der Deutschen Kreditbank Berlin, die mit ebenjenem Slogan wirbt, Auskunft. Der Mitarbeiter rät dazu, so oft es geht die Kreditkarte zu zücken und mit dieser zu bezahlen. Das schließlich bleibe kostenlos. Doch das ist bei kleinen Einkäufen umständlich und oft gar nicht möglich. Um kostenlos an Bargeld zu kommen, muss entweder der passende Geldautomat gesucht oder auf ein spanisches Bankkonto gewechselt werden, wenn man Resident ist.

Früher gab es eine Vereinbarung zwischen den spanischen Banken und den deutschen Instituten. „An manchen Geldautomaten wurde angezeigt: Diese Transaktion kostet Sie nichts, aber Ihrer Bank wird folgender Betrag berechnet", sagt Alexander Wallpott, Bereichsleiter der Deutschen Bank auf den Balearen. Den deutschen Banken wurde die Berechnung dieser kleinen Beträge dann irgendwann zu viel. In Spanien ist das neuerdings anders, hier lassen sich die Banken das Geldabheben teuer bezahlen lassen. Als Erste begann La Caixa damit, zwei Euro pro Transaktion von Nicht-Kunden zu fordern. Die anderen Banken zogen in den vergangenen Monaten Schritt für Schritt nach.

„Der deutsche Werbeslogan müsste eigentlich geändert werden", so Wallpott. Denn das kostenlose Abheben ist nur noch bei Partnerbanken der deutschen Institute möglich. Und die sind äußerst selten. Die Sparkasse oder Volksbanken Raiffeisenbanken haben keine. Die Sparkassen bieten ihren Kunden im Ausland lediglich eine gewisse Anzahl an kostenlosen Abhebevorgängen. Mit einer Standard-Kreditkarte kann man sechs Mal gebührenfrei abheben, mit einer Gold-Kreditkarte zwölf Mal. Danach wird eine Gebühr in Höhe von zwei Prozent des Umsatzes berechnet, die mindestens fünf Euro beträgt.

Die Deutsche Bank hat ihre Filialen in Spanien als Partner. „Es ist aber in jedem Fall besser, bei einer lokalen Bank ein Konto zu eröffnen", rät Wallpott. So gibt es mit einem Konto bei der Deutschen Bank auf Mallorca - Kunden der deutschen Filialen haben das nicht - wiederum andere spanische Partnerbanken, bei denen man kostenlos Geld abheben kann. „Viele Banken verlangen keine Kontoführungsgebühren. Der Transfer des Geldes vom deutschen auf das spanische Konto kostet höchstens wenige Cent Gebühr", sagt Wallpott. Spanische Konten können natürlich auch bei anderen Banken wie etwa Santander, La Caixa, BBVA, Banca March oder der Sparkasse Caixa Colonya eröffnet werden. Eine Alternative ist auch die Internetbank ING. Im Internet lassen sich Bankautomaten suchen, die die ING-Karte kostenlos akzeptieren. Ab einem Betrag von mindestens 200 Euro ist das überall kostenlos.