Man kann nicht alle derzeitigen Probleme auf der Welt dem Coronavirus in die Schuhe schieben. Die Ausländerbehörde auf Mallorca ist schon zuvor kaum mit dem Andrang klargekommen. Die Pandemie hat die Situation nun aber verschärft. Verbände verschiedener Nationalitäten von Inselresidenten beklagen, dass sie ohne einen Termin nicht an wichtige Dokumente kommen.

Die Verbände fordern ein dringendes Treffen mit der zuständigen Vertreterin der Balearenregierung, Aina Calvo, um das Problem zu besprechen. Die Regierung hat zwar wegen der Pandemie alle Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen pauschal um sechs Monate verlängert, das löst die Problematik aber nicht.

Wer derzeit auf die Internetseite der Ausländerbehörde schaut, bekommt lediglich den Hinweis, dass es keine freien Termine gibt. Über die selbe Situation hatte die MZ bereits im vergangenen Oktober berichtet.

Ohne die nötigen Papiere haben die ausländischen Residenten Probleme bei den Grenzkontrollen, wenn sie verreisen wollen. Was beispielsweise für die Vereinigung der Marokkaner auf Mallorca ein Dorn im Auge ist, da das Opferfest ansteht, welches traditionell mit der Familie verbracht wird. Zudem ist es fast unmöglich, ohne die Dokumente eine legale Arbeit zu finden oder auch nur ein Bankkonto zu eröffnen.

Einige Unternehmen, die Behördengänge anbieten, versuchen aus der Not der Menschen Profit zu schlagen, und fordern bis zu 200 Euro für ihre Dienste.

Auch deutsche Residenten sind von der Terminproblematik betroffen, wenn sie die NIE-Nummer oder den Eintrag ins Ausländerregister beantragen wollen. Derzeit bearbeitet die Ausländerbehörde nur dringende Fälle. Anfragen können per Mail an baleares.infodocextranjeria@policia.es gestellt werden. /rp