Es gibt zwar kein eigenes, verpflichtendes Melderegister für deutsche Staatsbürger auf Mallorca – ein Grund, warum keiner so genau weiß, wie viele Landsleute auf den Inseln leben. Aber es gibt ein freiwilliges Register der Auslandsdeutschen. „Das Konsulargesetz verpflichtet das Auswärtige Amt und seine Auslandsvertretungen, eine Deutschenliste zu führen, um im Krisen- bzw. Katastrophenfall deutschen Staatsangehörigen wirksam Schutz und Hilfe leisten zu können“, heißt es in einer E-Mail des deutschen Konsulats in Palma von vergangener Woche. Seit Anfang November nun ist eine neue Version dieser elektronischen Liste freigeschaltet, „mit zahlreichen Verbesserungen für sich neu registrierende Auslandsreisende und Auslandsdeutsche“, wie die Behörde verspricht.

Kehrseite der Medaille: Die bisherige Seite – zu finden unter elefand.diplo.de – wird Ende Januar deaktiviert, ohne dass bislang bestehende Einträge automatisch in das neue Register übertragen werden. Bestehen bleibt hingegen der einprägsame Name des Systems: ELEFAND, kurz für Elektronische Erfassung von Deutschen im Ausland. Während der Übergangszeit werden im Auswärtigen Amt „beide voneinander völlig unabhängigen Versionen“ von ELEFAND parallel betrieben, und das deutsche Konsulat bittet alle Landsleute, die unter anderem permanent im Ausland leben, ihre Anmeldung in der bisherigen Version zu löschen und sich einmalig in der neuen Version von ELEFAND zu registrieren. Zu finden ist diese unter der Adresse: krisenvorsorgeliste.diplo.de.

Das neue System hat ein responsives Design, die Seite lässt sich also leichter auf dem Smartphone bedienen. Des Weiteren müssen die Stammdaten einschließlich der begleitenden Familienangehörigen und Notfallkontakte nur einmal erfasst werden, wie es heißt. Außerdem neu: Im Fall eines Ausfalls des Internets in einem Krisen- oder Katastrophenfall ist neben der Möglichkeit der Kontaktaufnahme per E-Mail nun auch der Versand von SMS vorgesehen, soweit man dieser Option bei der Registrierung denn auch zugestimmt hat.

Die einmalige Anmeldung erfolgt auf der Seite krisenvorsorgeliste.diplo.de/registration. In einem ersten Schritt werden die Personendaten erfasst und ein Passwort vergeben. Unter anderem wird auch nach den Ziffern und Buchstaben des sogenannten maschinenlesbaren Codes im Reisepass gefragt, Ausweisdokumente also griffbereit halten. In einem zweiten und dritten Schritt des jetzt modular aufgebauten Systems lassen sich dann zum einen der Aufenthaltsort, zum anderen Familienangehörige oder Kontaktpersonen angeben, um die Angaben zu vervollständigen.

„Nur dadurch stellen Sie sicher, dass wir im Krisen- und Katastrophenfall über Ihren Auslandsaufenthalt im betroffenen Gebiet informiert sind“, heißt es. „Wir können sie entsprechend kontaktieren bzw. Sie in Krisenreaktionsmaßnahmen einbeziehen.“