Der neue Wanderweg GR 221-G ist im Juni 2010 vom Inselrat Mallorcas und der Gemeinde Alaró als Nebenstrecke des Langwanderwegs GR 221, der Ruta de Pedra en Sec, eröffnet worden. Jahrelang war der alte Weg von Alaró zum Landgut Solleric gesperrt. Phasenweise kassierten die Besitzer Sollerics von Wanderern auch 3 Euro Weggebühr. Heute ist der neue GR 221-G eine willkommene Bereicherung der Wanderrouten in der Serra de Tramuntana.

Die mittelschwere Wanderung beginnt im Ortskern von Alaró in der Carrer Ca´n Ros. Am Ende der Straße geht man geradeaus (Schild „Castell d´Alaró") weiter auf der Carrer del Pontaró bis zum alten Waschhaus der Gemeinde. Hier verweist ein Metallschild „GR 221, Refugi de Tossals Verds, Castell d´Alaró" geradeaus weiter.

Die Carrer de Solleric führt dann zum Ortsende von Alaró und zur Landstraße Ma-2100. Auf dieser gelangt man nach rund fünf Minuten zu der Stelle, bei der links die Route zum Castell d´ Alaró abzweigt.

Hier folgt man nun geradeaus auf der Landstraße der Beschilderung „Refugi de Tossals Verds" bis zu einem rechten Abzweig, bei dem sich ebenfalls ein Schild „Refugi" befindet. Die Gehzeit von Alarós Ortsmitte bis hier hat rund 20 Minuten betragen. Der Wanderer befindet sich jetzt auf dem „Camí de Solleric". Links erheben sich die 800 Meter hohen Tafelberge Puig d´Alaró und Puig d´Alcadena mit ihren senkrecht abfallenden Steilwänden. Schließlich wird auf der Asphaltpiste nach rund fünf Minuten bei einer Wegteilung der rechte Abzweig ignoriert und auf der Fahrbahn geradeaus (Holzpfostenpfeil) weitergewandert. Das hier befindliche Schild „Camí de s´Alcadena" weist darauf hin, dass rechts die Route zum Puig d´Alcadena beginnt. Leider ist die klassische Wanderung auf den Gipfel des Tafelsberges seit Jahren verboten.

Weiter geht es auf der Asphaltpiste durch das Vall d´Alaró bis zur nächsten Wegteilung. Hier beginnt geradeaus (Beschilderung) ein Flurweg. Wenig später wird ein offenes Tor durch ein Pforte passiert. Hinter dem Tor führt die Piste weiter in das Tal hinein (Holzpfostenpfeil). Man kommt an einem Gutshof vorbei, auf dessen Feldern sich neue Olivenpflanzungen befinden. Nachdem der Wanderer ein weiteres Tor durch eine Pforte umgangen hat, quert er kurz darauf das gepflasterte Bachbett vom Torrent de Solleric. Danach steigt der Camí Vell d´Orient i Solleric leicht an (Holzpfostenpfeil). Nach einem Mauerdurchlass stößt man dann auf eine Baustelle der margers. Die Steinmetze pflastern hier den Weg auf einer Länge von etwa 500 Metern und bessern die Schäden an den Trockensteinmauern aus. Trotz der Bauarbeiten ist dieser Abschnitt problemlos zu bewältigen Die Piste steigt dann weiter leicht an. Links ist das Landhotel s´Olivaret zu sehen. Nach einem weiteren Schild „Refugi de Tossals" schraubt sich der Weg in Kehren steiler nach oben. Schließlich ist die Possessió Solleric erreicht. Die Gehzeit von dem Abzweig mit dem Schild „Camí de s´ Alcadena" bis hierher hat rund 45 Minuten betragen.

Das wunderschön gelegene Landgut wurde einst von den Mauren als Alqueria Xular gegründet. Nach der christlichen Eroberung 1229 durch König Jaume I. ging es in den Besitz der Familie Guitard über. Im Lauf der Jahrhunderte wechselten mehrfach die Besitzer. Aktueller Eigentümer ist die Familie Gilet, die derzeit das Anwesen für 10 Millionen Euro zum Kauf anbietet. Auf der possessió, deren Gelände 1,6 Millionen Quadratmeter umfasst, wurden schon immer Olivenbäume angepflanzt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Solleric einer der größten Produzenten Mallorcas und verfügte über zwei Ölpressen. In dieser Zeit wurden pro Jahr zwischen 120.000 und 140.000 tones Olivenöl produziert. Eine tona entspricht 1.000 Litern. Die Qualität des Öls galt als exzellent.

Bei den Gebäuden von Solleric folgt man Holzpfostenpfeilen und der Beschilderung „Refugi de Tossals Verds" bis zu einem offenen Eisentor. Hier ist noch die schwarze Schrift „Solleric paso 3 E por Persona" an einem Felsen zu erkennen. Hinter dem Tor führt dann ein breiter Karrenweg (Holzpfostenpfeil) in langen Kurven nach oben. Bei einem Schild „Refugi de Tossals Verds" wird links ein Abkürzungsweg genommen, auf dem man wieder auf die Hauptpiste stößt. Die Route verläuft dann leicht ansteigend durch terrassierte Olivenhaine mit teils uralten Ölbäumen. Geradeaus bietet sich immer wieder ein Ausblick auf die Tausender der Tossals-Berge und auf die Tausender Puig de sa Font und Puig de sa Torreta. Auch die überaus steile Senke Coma des Voltor ist zu erblicken. Schließlich wird ein Sattel erreicht, auf dem sich eine Steinhütte befindet. Die Gehzeit vom Landgut Solleric bis hierher hat rund 20 Minuten betragen.

Rechts von dem Sattel verweisen ein Holzpfostenpfeil und das Schild „Refugi de Tossals Verds" auf einen Pfad, der durch Olivenhaine abwärts führt. Man folgt bei dem Abstieg den Holzpfostenpfeilen und der Beschilderung und gelangt nach rund 30 Minuten nach dem Sattel mit der Hütte zu einem Eisentor, das links durch eine Pforte zu passieren ist. Dahinter wird gleich links (Schild) auf eine Fahrbahn abgebogen. Diese schraubt sich in einigen Kehren steil nach oben. Nach etwa fünf Minuten biegt man rechts (Beschilderung) auf einen steinigen Trampelpfad ab, der im Zickzack steil nach oben verläuft und der nach rund zehn Minuten wieder auf die Fahrbahn führt. Nun sind rechts noch etwa 200 Meter bis zu dem Refugi zu wandern, auf dessen Terrasse eine wohlverdiente Pause eingelegt werden kann.

Infos:

Wegstrecke: 15 km (hin und zurück)

Nettogehzeit: rund 4 Std., 30 min.

Höhenunterschied: 350 m

Schwierigkeitsgrad: mittelschwer

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-13 und Ma-2050 nach Alaró. Die Straße C/. Ca´n Ros erreicht man auf der Hauptstraße Avenida de la Constitució, die am Ortseingang beginnt, und auf der anschließenden C/. Alexandre Rosselló. Von dieser biegt rechts die Straße Ca´n Ros ab.

Tourencharakter: Die technisch leichte Wanderung wird wegen ihrer Länge als „mittelschwer" eingestuft. Die Route verläuft auf Asphalt, Flur- und Karrenwegen sowie Trampelpfaden. Rückweg auf der Hinroute.

Ausrüstung: Wanderstiefel.

Einkehr: Getränke im Refugi de Tossals Verds. Anmeldung für eine Übernachtung im Refugi: Tel.: 971-17 37 00. Bei der Reservierung ist darauf zu achten, dass die Zimmer der Herberge wochenlang ausgebucht sind.