Der Libanon ist ein relativ kleines Land mit großer kulinarischer Reputation. Die libanesische Küche ist überaus vielfältig – arabisch und europäisch – und hat auch die anderer Länder stark beeinflusst. Eine ur-mediterrane Küche sozusagen, deren Rezepte oft noch aus alttestamentarischen Zeiten stammen.

Auf Mallorca hat Mamdoh ­Aiad (50) vor sieben Jahren im Norden von Palma das libanesische Restaurant Rotana eröffnet, Mitte November wechselte er ins Santa-Catalina-Viertel. Stilvolles orientalisches Ambiente empfängt den Gast. „Das Design basiert auf meinen Ideen, ich bin viel gereist, um schöne Stücke zu finden, nicht nur in den Orient, auch nach Marokko, Granada oder London", erzählt Aiad.

Auch bauliche Veränderungen wie Bögen, klassische arabische Fenster oder eine Kassettendecke zeugen von der Herkunft des Besitzers. Man gelangt zunächst in eine Art arabische Lounge, wo man auch, vor oder nach dem Essen, eine Wasserpfeife (shisha) genießen kann. Weiter hinten im Lokal fühlt man sich wie in einem orientalischen Zelt, authentisch und gemütlich mit Tüchern an den Decken, niedrigen Tischen und Stühlen.

Warme Farben, bunte Lampen und viele attraktive Accessoires begleiten die orientalische Schlemmerei, die natürlich mit den berühmten mezzes beginnt. Kleine Vorspeisen wie hummus (gewürzter Kichererbsenbrei mit Sesamöl), moutabal (Auberginenmus), falafel (vegetarische Kichererbsen-Frikadellen mit Koriander und Zwiebel), tabouleh (Petersilien-Tomaten-Minz-Salat) oder laham sambousek (Lammhackbällchen mit Pinienkernen). Ein idealer Start, aber als üppige Kombination sogar ausreichend für den normalen Hunger (beispielsweise acht mezzes für zwei Personen: 28 Euro).

Berühmt sind die Libanesen aber auch für Lamm-, Huhn- und Rindfleisch vom Grill, gewürzt mit Zitronensaft, Knoblauch, Kumin, Koriander oder der allgegenwärtigen Petersilie (ab 12 Euro plus Beilagen ab 1,50 Euro). Aiad weiß um die kleinen Probleme, die viele Nicht-Libanesen mit scharfer Küche haben. Insofern sind seine Speisen ein wenig „europäisiert", was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut. Mit der berühmten orientalischen Gastfreundschaft umsorgen Aiad und sein Team unter Leitung von Maître Bahman die Gäste, bis hin zum abschließenden Tee, der in einer schönen Kanne und mit viel frischer Minze serviert wird. Dazu passt noch eine der typischen süßen Gebäck-Varianten, die dekorativ und verlockend eine große Etagere füllen. Zudem gibt es im Rotana kein Alkoholverbot: Im Libanon ist der Christenanteil in der Bevökerung sehr hoch, und die Weinkultur hat eine lange Tradition. So lässt sich aus 20 libanesischen Weinen wählen (ab 12 Euro die Flasche), die alle einen Versuch wert sind.

Rotana, täglich geöffnet

13 - 23.30 Uhr (zwischen 15.30 und 17.30 Uhr nur Getränke und Süßes).

C/. Sant Magí, 58, Palma,

Tel.: 971-28 60 78.