Der Sieg ist zum Greifen nah: Am kommenden Sonntag (18.6.) könnte Samantha Cazebonne, bisherige Leiterin des Lycée Français in Palma, in das französische Parlament gewählt werden und damit als stimmberechtigte Abgeordnete die Auslandsfranzosen in Spanien, Portugal, Andorra und Monaco repräsentieren. In der ersten Runde der Wahlen zur Nationalversammlung vor zwei Wochen kam die Kandidatin der Macron-Partei En Marche! im sogenannten fünften Auslandswahlkreis auf 50,36 Prozent der Stimmen - und hätte mit dieser knappen absoluten Mehrheit auf Anhieb den Sprung ins Parlament geschafft, wenn denn die Wahlbeteiligung höher ausgefallen wäre. Doch nur knapp 15.000 der insgesamt 91.374 Wahlberechtigten der vier Länder hatten ihre Stimmen abgegeben.

„Ich bin optimistisch, will mich aber nicht zu früh freuen", so Cazebonne, die sich selbst als gemäßigte Linke definiert und einen Großteil ihres Erfolgs in der ersten Wahlrunde auf den Macron-Effekt zurückführt. Klar würden sie viele Franzosen als Schulleiterin kennen, aber schließlich werde ja nicht nur auf Mallorca abgestimmt, sondern gleich in vier Ländern.

Den Mallorca-Franzosen verspricht die Kandidatin, für den Erhalt des Honorarkonsulats zu kämpfen, Online-Behördengänge zu ermöglichen und sich für Stipendien für Kinder einkommensschwacher Familien einzusetzen.