"Bon estiu", einen guten Sommer, das wünschen sich Mallorquiner dieser Tage. Der Ferienmonat August steht vor der Tür, und zumindest früher kam dann ein Großteil der Aktivität zum Erliegen (heute ist das nicht mehr ganz so). "Bon estiu", das wünschte am Donnerstagabend (26.7.) auch Alexandra Schörghuber, die Vorsitzende der Schörghuber-Gruppe (u.a. Golfresort Son Vida, Paulaner-Brauerei) ihren Gästen im noblen St. Regis Mardavall in Costa d'en Blanes.

Das Sommerfest in einem der drei Hotels der Gruppe auf Mallorca ist seit Jahren das letzte große Stelldichein der Insel-Society vor den Hundstagen. Dieses Jahr wohl prominentester internationaler Gast: die Schauspielerin Elizabeth "Liz" Hurley, die erst am Tag zuvor im nahen Yachthafen Puerto Portals auf Einladung des Immobilienunternehmens Kühn und Partner ihre Bademode präsentiert hatte.

Nach anfänglichen Berührungsängsten hat sich auch die auf den Balearen regierende Linkskoalition mit dem Sommerfest angefreundet: Zugegen waren am Donnerstag unter anderen Arbeitsminister Iago Negueruela, Palmas Bürgermeister Antoni Noguera und Inselrats-Präsident Miquel Ensenyat, der bei seiner kurzen Ansprache den schönen Satz sagte: "Wir Mallorquiner wissen zu feiern, aber auch hart zu arbeiten".

Neben dem fürstlichen Essen und einer Showeinlage (diesmal: ein Seifenblasen-Spektakel und ein grandioses Feuerwerk) gehört zu dem Sommerritual stets auch eine Ansprache der Gastgeber, in der die wirtschaftliche Bedeutung der Fünf-Sterne-Hotellerie für Mallorca unterstrichen wird und die anwesenden Politiker dazu ermahnt werden, die Urlauber nicht zu vergraulen. Dieses Jahr übernahm Francisco Vila, Chef der Schörghuber-Gruppe auf Mallorca, diesen Part.

"Wir dürfen nicht zulassen, dass das gute Image Mallorcas Schaden nimmt", ermahnte er in Anspielung auf diverse Protestaktionen radikaler Splittergruppen gegen den Urlauberandrang, die Exzesse in den Party-Hochburgen Magaluf und Playa de Palma und die gelegentliche Verschmutzung der Bucht von Palma durch ungeklärtes Abwasser. Das Rezept von Vila: Auf den Massentourismus ganz verzichten und nur noch auf zahlungskräftige Besucher setzen. Dafür seien freilich mehr gut ausgebildete Arbeitskräfte vonnöten, die dafür dann auch besser entlohnt werden könnten, so der Hotelmanager. /ck