Bereits zum siebten Mal kommen ab Freitag (30.8.) lesbische, bisexuelle und transsexuelle Frauen zum Ella Festival nach Mallorca - um gemeinsam zu feiern, sich gegenseitig zu inspirieren und sich in sicherer Atmosphäre frei zu fühlen. „Es geht darum, sichtbar zu sein", erklärt die Organisatorin Kristin Hansen. Das Festival solle dabei nicht nur als Party verstanden werden. Vielmehr gehe es darum, dass die erwarteten 1.500 Teilnehmerinnen eine Freiheit zelebrieren, die eigentlich Normalität sein sollte.

Wichtiger Bestandteil sind auch in diesem Jahr wieder die Ella Talks, bei denen offen lesbisch lebende Frauen über ihre Erfahrungen sprechen (Mo. 2.9. - Mi. 4.9.). Hansen hat hochkarätige Rednerinnen verpflichtet. So kommt unter anderem die aus der US-Serie „The L-Word" bekannte Schauspielerin und Transgender-Aktivistin Daniela Sea und die aus der Serie „Bad Girls" bekannte Nicole Faraday. Auch Monica Benicio, Architektin und Witwe der ermordeten brasilianischen Menschenrechtlerin Marielle Franco, wird vor Ort sein. Aus Österreich wird die Grünen-Politikerin Faika El-Nagashi bei den Gesprächsrunden erwartet (Carrer Fàbrica, 41).

Neben den Ella Talks und den Partys können die Teilnehmerinnen auch ein Ausflugsprogramm wahrnehmen. Derweil plant das Festival einen Ableger in Mittelamerika. Im kommenden Jahr findet erstmals eine Veranstaltung in Costa Rica statt. „Dort ist die Situation natürlich eine ganz andere", sagt Hansen. Zwar wird erwartet, dass die gleichgeschlechtliche Ehe spätestens im kommenden Jahr erlaubt wird. Dennoch sei noch viel Arbeit nötig, was die Akzeptanz in der Gesellschaft angeht. „Ich war im vergangenen Jahr mehrfach dort", sagt Hansen. „Es hat mir noch mal vor Augen geführt, wie privilegiert wir in Europa sind, welche Freiheit wir haben."