Premiere auf dem Evolution Film Festival für die 2018/2019 abgedrehte Krimi-Serie „Mallorca Files". Am Freitag (25.10.) wurden die ersten beiden Folgen ab 18.30 Uhr im CineCiutat gezeigt, die beiden Hauptdarsteller, der österreichische Schauspieler Julian Looman und die britische Schauspielerin Elen Rhys waren bei der Vorstellung dabei.. Julian Looman spielt in der Serie den deutschen Kommissar Max Winter - ein impulsiver Charakter, der für das Erreichen eines Ziels auch schon einmal fünf gerade sein lässt. Auf Mallorca arbeitet er mit der britischen

Kollegin Miranda Blake, gespielt von Elen Rhys, zusammen. Sie ist gewissenhaft und eher zugeknöpft. BBC und ZDFneo wollen die Folgen im Frühjahr 2020 ausstrahlen. Die MZ traf beide Schauspieler am Ende der Dreharbeiten.

Herr Looman, was hat Sie davon überzeugt, bei den „Mallorca Files" mitzumachen?

Nur das Geld! (lacht) Nein! Ich habe die ersten Drehbücher gelesen und fand es toll, dass die beiden Hauptdarsteller das gleiche Spiel mit der Beziehung haben, wie schon in der TV-Serie aus den 80er-Jahren „Der Schnüffler und das Model" mit Bruce Willis und Cybill Shepherd. Auch bei den „Mallorca Files" geht es nicht nur darum, spannende Kriminalfälle zu lösen. Die Beziehung zwischen den beiden Hauptdarstellern spielt eine tragende Rolle. Sie entwickelt sich auf eine sehr lustige Art und Weise. Man will sehen, wohin das führt.

Dass zwei unterschiedliche Kommissare zusammenarbeiten, kennt man aus Formaten wie dem „Tatort". Was ist anders bei den „Mallorca Files"?

Bei uns wird die Idee aufgefrischt und entstaubt. Hinzu kommt, dass Mallorca als wunderschöne Location eine dritte Hauptrolle spielt. Ich denke, dass die Menschen in England oder Deutschland sich im Wohnzimmer auf dem Sofa zurücklehnen und eine 45-minütige Auszeit von ihrem Alltag nehmen können. Außerdem mag ich sehr, dass es ein europäisches Projekt ist. Leute aus 16 verschiedenen EU-Ländern haben zusammen am Set gearbeitet. Am Ende waren wir wie eine große Familie.

War es als Österreicher schwierig, einen Deutschen zu spielen?

Das Ding ist, die Produktion wollten lieber einen Österreicher, weil er Humor mitbringt (lacht)?€ Aber dafür könnt ihr Deutschen besser Fußball spielen - man kann halt nicht alles haben.

Okay, touché. War in dieser außergewöhnlich europäischen Zusammenarbeit der Brexit ein Thema?

Unsere Arbeit ist keine politische. Ich glaube aber, dass wenn man zusammen etwas schafft und der europäische Gedanke dahintersteht, dabei ein starkes Ergebnis herauskommt. Ich fühle mich als Europäer, und als solcher fühle ich mich auch auf Mallorca zu Hause. Ich finde es schön, dass so viele unterschiedliche Nationalitäten auf der Insel zusammenleben.

Wie war die Zusammenarbeit mit Elen Rhys?

Es war ein Segen, mit ihr zusammenzuarbeiten, als Kollegin und persönlich. Wir haben uns von Tag eins gegenseitig unterstützt. Es gab in den Endrunden des Cas­tings in London ein Treffen zwischen verschiedenen Schauspielern, die für die Hauptrollen infrage kamen, um zu testen, zwischen wem die Chemie stimmte. Ich hatte das Gefühl, dass Elen und ich am besten zusammengepasst haben, sie sah das ganz genauso und die Verantwortlichen offensichtlich auch.

Während der Dreharbeiten war das Set gut abgeschirmt von der Presse. Dafür haben Sie eine Menge Fotos auf Insta­gram veröffentlicht. Gab es deswegen keinen Ärger?

Nein, ich wurde sogar gefragt, ob ich es machen möchte. Ich würde niemals etwas posten oder veröffentlichen, das etwas über die Handlung verrät. Die Produktion wollte wohl meine riesige Gefolgschaft auf Instagram für ihre Zwecke nutzen, ich habe schließlich 2.000 Followers! (lacht). Man wäre ja dumm, das nicht zu nutzen.

Was erwartet die Zuschauer bei der Serie?

Viel Abwechslung, die Episoden sind sehr unterschiedlich, und nach jeder Folge ist ein Fall abgeschlossen. Wir haben zum Beispiel eine Western-Folge, eine French-Connection-Folge, ein bisschen „Ocean's Eleven", einmal sogar ein bisschen etwas von dem Film „Hangover".

Nach den sieben Monate langen Dreharbeiten auf Mallorca, hat sich Ihre Sicht auf die Insel verändert?

Ich war vorher nur einmal kurz zu Besuch hier und hatte schon ein Bild von Junggesellenabschiede im Kopf oder dass Leute vom Balkon fallen mit viel Alkohol im Blut. In Wirklichkeit hat Mallorca aber eine unglaublich abwechslungsreiche Natur zu bieten. Tolles Essen. Palma ist eine kosmopolitische Stadt mit viel Kultur. Ich habe mich in die Insel verliebt.

Glauben Sie, dass die Serie dem Image Mallorcas in Großbritannien guttun wird, wo viele nur Magaluf kennen?

Ich befürchte schon. Ich denke darüber nach, mir hier ein Haus zu kaufen. Das sollte ich aber noch erledigen, bevor die „Mallorca Files" im Fernsehen zu sehen sind.

Lesen Sie auch das Interview mit der Hauptdarstellerin Elen Rhys im E-Paper der Mallorca Zeitung