Regel Nummer eins für TV-Auswanderer an der Playa de Palma: Wenn man sich wegen geschäftlicher Angelegenheiten streitet, dann aber richtig und niemals im stillen Kämmerlein.

"Ich habe den kompletten August und September gearbeitet wie ein Ackergaul - und das ohne einen freien Tag", sagte TV-Auswanderin Iris Klein auf MZ-Nachfrage, warum sie das Café Pause an der Playa de Palma verlassen habe, welches sie zusammen mit Nadescha Leitze erst im Sommer 2019 eröffnet hatte. Diese Belastung habe sich auch gesundheitlich ausgewirkt: „Ich hatte extremen Bluthochdruck, musste Medikamente nehmen, damit ich das durchstehe."

In einem Anwaltsschreiben wehrt sich ihre ehemalige Mitstreiterin Nadescha Leitze gegen diese Vorwürfe, wie "Bild Mallorca" zuerst berichtete. Das Schreiben liegt der MZ vor: "Ende Juli, also kurz vor der Eröffnung des Cafés, flogen die Eheleute Klein nach Deutschland und unsere Mandantin musste die anfallende Arbeit allein bewältigen. Auch wenn Frau Klein vor Ort war, arbeitete sie deutlich weniger als unsere Mandantin und verließ mitunter während der vereinbarten Arbeitszeit unvermittelt das Café", ist in dem Schreiben zu lesen. Über gesundheitliche Probleme habe sie sich nie beklagt.

Außerdem sei verbreitet worden, dass Iris Klein 16.000 Euro an Startkapital in das Unternehmen eingebracht hätte, wofür sie nur 20 Prozent der Gesellschaftsanteile erhalten hätte. "Das ist falsch. Tatsächlich hat Frau Klein nur 6.000 Euro eingezahlt. Richtig ist, dass Frau Klein 20 Prozent der Anteile erhielt. Dies war aber so von ihr gewünscht, zudem wurden die Einnahmen stets hälftig geteilt und Frau Klein erhielt darüber hinaus noch ein monatliches Gehalt. Richtig ist sodann, dass der Ehemann von Frau Klein Umbauarbeiten im Café durchführte, dies geschah aber nur unvollständig und hierfür erhielt er auch die vereinbarte Vergütung."

Zu den Vorwürfen von Iris Klein, dass zu wenig Personal in dem Café gearbeitet hätte, heißt es, dass man zu viert im Café gearbeitet hätte und für die Einstellung einer weiteren Servicekraft die Mittel gefehlt hätten. Am Ende des Schreibens drückt Nadescha Leitze ihrer Hoffnung aus, die Sache zu einem gütlichen Abschluss zu bringen.

Das Café Pause war innerhalb dieses Jahres das zweite gastronomische Projekt an der Playa de Palma, aus dem sich Iris Klein nach kurzer Zeit zurückgezogen hatte. Im Frühjahr hatte die Mutter von Daniela Katzenberger zusammen mit Nadescha Leitze das Restaurant Evergreen mit einer großen Feier eröffnet. Nur wenige Tage später stand man dort vor verschlossenen Toren.