Nein, Es Fangar würden sie nie hergeben, hatte Sabine Eisenmann noch zum Abschied gesagt, als die Mallorca Zeitung sie und ihren Mann Ende Juli 2019 auf ihrem Anwesen zwischen Felanitx und Manacor zu einem Interview traf. Zwei Tage zuvor hatte das Familienunternehmen Eisenmann SE, ein weltweit tätiger Anlagenbauer aus Böblingen mit rund 3.000 Beschäftigten, am Stuttgarter Amtsgericht Insolvenz angemeldet.

Heute, sieben Monate später, ist nicht mehr ganz so klar, ob Sabine und Peter ­Eisenmann Es Fangar nicht doch hergeben wollen. Oder müssen. Seit Wochen zirkulieren Gerüchte über die Abwicklung und den Verkauf des ökologisch bewirtschafteten 1.000-Hektar-Anwesens, einem der größten der ­Insel. Vergangenen Freitag (6.3.) fanden sie auch erstmals ihren Weg in die Presse. Die Tages­zeitung „Última Hora" meldete, ohne eine einzige Quelle zu nennen, Es Fangar stünde für 100 Millionen Euro zum Verkauf."Mahlstrom der Insolvenz"

Das aber dürfte reine Spekulation sein. MZ-Recherchen und Gespräche mit Vertrauten der Familie und ehemaligen Mitarbeitern ergeben ein wesentlich komplexeres Bild. Wobei auch der bekannte Autor, Journalist und Mallorca-Kenner Axel Thorer, ein Freund und Nachbar der Familie, befürchtet, dass "der Besitz in den Mahlstrom der Insolvenz zu rutschen droht, die den Weltkonzern Eisenmann befallen hat."

Es wäre ein Jammer, so Thorer in einem Exklusiv-Beitrag für die MZ: "Selten hat ein Ehepaar einer ganzen Landschaft so wohlgetan. Für mich gehören sie zu den vorbildlichsten Deutschen (Schwaben mit Schweizer Pass) auf Mallorca."

Lesen Sie die Texte von MZ-Chefredakteur Ciro Krauthausen und Autor Axel Thorer in unserem E-Paper.