An seinem ersten offiziellen Arbeitstag im Rahmen des Besuches auf den Balearen hat König Felipe VI. am Montag im Königspalast Almudaina in Palma de Mallorca unter anderem die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol empfangen. In dem Gespräch ging es laut Armengol vor allem über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Tourismus auf Malloca und den übrigen Balearen.

Die Skandale von Altkönig Juan Carlos, der der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung beschuldigt wird und Spanien verlassen hat, waren offiziell nicht Thema der Unterredung. "Auch wenn wir darüber gesprochen hätten, würde ich Ihnen das nicht sagen", sagte die Ministerpräsidentin nach dem Treffen zu den Journalisten, "es ist am Königshaus, Erklärungen abzugeben, nicht an mir."

Armengol erinnerte daran, dass Felipe und seine Frau Letizia bereits vor einem Monat die schwer von der Corona-Krise gezeichnete Insel besucht hatten. Sie schätze es sehr, dass die beiden bei ihrem jetzigen Besuch nun auch nach Menorca und Ibiza reisen. Sie dankte der Königsfamilie für ihre Anwesenheit auch in diesem Sommer und hob die tief verwurzelte Verbindungen von Felipe zu den Inseln hervor.

Nach dem rund 40-minütigem Treffen mit Armengol kam Felipe anschließend unter anderem noch mit Parlamentspräsident Vicenç Thomàs und Inselratspräsidentin Catalina Cladera zuammen.

Ein persönliches Treffen mit José Hila, Bürgermeister von Palma, musste abgesagt werden. Hila hatte sich zuvor in Quarantäne begeben, da er mit einer positiv auf Corona getesteten Person zusammen gekommen war. Zwar hat sich mittlerweile herausgestellt, dass Hilas PCR-Test negativ ausgefalen ist, vorsichtshalber unterhielten sich der Bürgermeister und der König aber nur per Videoanruf.

Ruhiges Wochenende in Marivent

Die Königsfamilie war am Freitag (7.8.) auf Mallorca angekommen. König Felipe VI, seine Frau Königin Letizia und seine Töchter Leonor und Sofía kamen gegen 21 Uhr in ihrer Sommer-Residenz, dem Marivent-Palast in Palma an, um wie üblich ihre Ferien auf der Insel zu verbringen.

Vor dem Palast trafen sie auf Felipes Mutter, Altkönigin Sofía, die bereits ein paar Tage zuvor mit ihrer Schwester Irene von Griechenland angereist war. Ursprünglich war geplant gewesen, dass die Töchter mit Letizia erst am Samstag (8.8.) ankommen, da Thronfolgerin Leonor nicht im gleichen Flugzeug wie ihr Vater reisen sollte.

Die eigentlich wenig spektakuläre Szene wurde mit großen medialen Interesse verfolgt - nicht zuletzt, weil Felipes Vater, Altkönig Juan Carlos I, erst vor wenigen Tagen Spanien verlassen hatte. Unter anderem soll er umgerechnet 65 Millionen Euro vom saudischen Königsreich erhalten und unversteuert an die Deutsche Corinna zu Sayn-Wittgenstein weitergereicht haben.

Besuch beim Mallorca-Heiligen

Das Wochenenede verbrachten die Royals ruhig, bevor dann am Monag die Treffen unter anderem mit Armengol auf der Tagesordnung standen. Am Spätnachmittag geht es dann mit der ganzen Familie in das beschauliche Petra, dem Geburtsort des nicht unumstrittenen mallorquinischen Heiligen und Gründervater Kaliforniens Junípero Serra, dessen Ansehen die Black-Lives-Matter-Bewegung in den USA in den vergangenen Monaten getrübt hatte.

Am Dienstagmittag besuchen Felipe VI., Letizia und Leonor und Sofía das Bildungswerk Naüm in Son Roca, einem der ärmeren Viertel der Balearen-Hauptstadt. Einen Tag später, am Mittwoch, ist um 12.30 Uhr wieder die Politik an der Reihe und Felipe VI. empfängt im Marivent-Palast den spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez zu der traditionellen Sommer-Unterredung.

Auch Menorca und Ibiza sind einen Besuch wert

Donnerstag geht es dann erstmals seit Jahren während der Sommerfrische nach Menorca: Felipe und Letizia besuchen in Alaior die große Käserei Coinga und später bei Ciutadella die frühgeschichtlichen Bauten der Naveta des Tudons.

Danach steht erst einmal ein verlängertes Urlaubswochenende an, bevor es laut Königshaus in der Folgewoche nach Ibizageht. Der tradtionelle Empfang für die Balearen-Gesellschaft findet dieses Jahr, sicherlich auch wegen Covid-19, nicht statt. Auch den ebenfalls bewährten Fototermin im Marivent-Palast soll es nicht geben, wohl um nicht den Eindruck von Prunk und Privilegien zu vermitteln. /sm/ck/mw