Es ist ein Format, das davon lebt, dass sich leicht bekleidete Teilnehmer näherkommen, etwa wenn sie sich bei den von der Produktionsfirma organisierten Spielen gegenseitig Dinge vom Körper schlabbern müssen. Oder freiwillig im Pool miteinander auf Tuchfühlung gehen oder jede Nacht eng nebeneinander schlafen. Noch dazu - und das ist mit das Spannendste an der Dating-Show - variieren die Paarkonstellationen während der vierwöchigen Dreharbeiten häufig. Ab Montag (31.8.) strahlt der Sender RTLII die vierte Staffel der auf Mallorca gedrehten Kuppelshow „Love Island - Heiße Flirts, romantische Dates und leidenschaftliche Gefühle" aus. Wegen der Pandemie ist in diesem Jahr jedoch einiges anders.

Immerhin findet die Kuppelshow nach langem Hin und Her im Gegensatz zur britischen Fassung überhaupt statt. In Großbritannien ist das dort auch erfundene „Love Island" noch erfolgreicher als in Deutschland, wegen der Pandemie hatten die Verantwortlichen die Drehs jedoch bereits Anfang Mai gecancelt. Nicht so beim deutschen Ableger. Der soll laut einer Sendersprecherin größtenteils wie geplant produziert werden, wenn auch mit besonderem Aufwand und speziellen Regeln.

Geknutscht, geflirtet und bei den Show-Spielchen angefasst werden darf sich laut RTLII aber dennoch. Dafür wurden die zehn Kandidaten nach einem Corona-Test erst mal in eine 14-tägige Quarantäne auf Mallorca geschickt. Dort warten sie, bis die TV-Show losgeht. „Die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter und aller Beteiligten steht für uns an erster Stelle", heißt es dazu von der Sprecherin. Für die Produktion auf Mallorca seien mit dem Produzenten und Vertreiber ITV und in Abstimmung mit den deutschen und spanischen Behörden detaillierte Hygiene- und Sicherheits-Guidelines ausgearbeitet worden. „Produziert wird zudem fernab touristischer Hotspots", so die Sprecherin gegenüber der MZ. Auch die kürzlich von der Bundesregierung erlassene Reisewarnung sei für die Verantwortlichen „Anlass für noch einmal verstärkte Wachsamkeit". Man „unternehme alles, was nach aktuellem Wissensstand für einen effektiven Infektionsschutz getan werden kann".

Während die Kandidaten in Quarantäne mussten, gelten für die Mitarbeiter des Teams strenge Sicherheitsanweisungen, die auch während der Freizeit eingehalten werden müssen. Dazu gehören etwa planmäßig wiederholte Corona-Tests, tägliches Fiebermessen, Maskenpflicht oder gegebenenfalls sogar das Tragen einer kompletten Sicherheitsausrüstung mit Schutzanzug, Brille, Maske und Handschuhen. Alle Räume und Arbeitsbereiche müssen zudem regelmäßig gelüftet und desinfiziert werden, so die Anweisung.

„Love Island" ist übrigens derzeit nicht das einzige TV-Format, in dem sich Kandidaten trotz Corona näherkommen. Bei Sat.1 flimmerte zuletzt „Promi Big Brother" über die Mattscheibe und beim RTL-eigenen Streamingdienst TVnow schießen die Reality-TV-Formate mit braun gebrannten Protagonisten in knappen Badesachen, die an irgendwelchen Stränden oder in Luxus-Villen nach der vermeintlich großen Liebe suchen oder sich zumindest für das nächste RTL-„Dschungelcamp" profilieren, wie Pilze aus dem Boden. Mit Abstand agiert jedoch keiner der Teilnehmer. Den Zuschauer scheint es nicht zu stören, denn die Formate fahren meist gute Quoten ein.

Wie nah sich die Kandidaten bei „Love Island" letztlich kommen, können Zuschauer bis zum 28. September mitverfolgen. Auch in diesem Jahr moderiert Jana Ina Zarrella, und die Zuschauer können wieder mitbestimmen, wer als Paar eine Chance auf die 50.000 Euro Gewinn hat. Für die viertel Staffel hat RTLII zudem erstmals Cathy Hummels und Jimi Blue Ochsenknecht mit ins Boot geholt. Dreimal wöchentlich plaudern sie im Anschluss an die Sendung bei „Love Island - Aftersun: Der Talk" über die neuesten Geschehnisse und nehmen Abschied von denen, die keinen Partner gefunden haben. Über das Thema Corona wird es beim Talk wohl eher nicht gehen.

Love Island, Mo., 31.8., 20.15 Uhr, ab 1.9. montags bis freitags und sonntags, 22.15 Uhr bei RTLII.