Instagram bietet unter dem Suchbegriff "Mallorca" bei den interaktiven Elementen („Gif"), abgesehen von Ballermann-Inhalten, kaum kreative Bewegtbildchen mit Inselbezug, mit denen man die jeweils nur für 24 Stunden sichtbaren Storys verschönern könnte. Doch es gibt welche. Mona Droste hat 27 bunte Insel-Bildchen kreiert. Sie betreibt den Mallorca-Blog „180gradsalon" und ist damit auch auf Instagram aktiv.

Auch Droste hat sich bei ihren Veröffentlichungen lange Zeit über die maue Auswahl an Mallorca-Bildchen geärgert. Also begann die 44-Jährige im Dezember 2019, selbst welche zu erstellen.

Unterschied: Gif und Sticker

Instagram führt diese Elemente zwar unter dem Namen „Gif" auf, doch die Bildchen von Droste sind eigentlich sogenannte Sticker. Beide Begriffe werden oft falsch verwendet. Gifs sind meist rechteckige oder quadratische kleine Filmchen, bei denen der Bildschirm ganz ausgefüllt ist. Sticker hingegen füllen nicht den ganzen Bildschirm aus und haben keinen Hintergrund. Dem Großteil sieht man zudem an, dass sie gezeichnet wurden.

Unter den animierten Stickern, die die Bloggerin für Inselliebhaber kreiert hat, ist etwa die Kathedrale, über der die Sonne auf und untergeht, ein rollender Koffer, auf dem „PMI Mallorca" steht oder ein Leuchtturm, der Lichtsignale aussendet. „Alle Sticker sollten einen klaren Inselbezug und damit Wiedererkennungswert haben. Sonst wären es ja einfach nur Urlaubsbildchen", sagt Droste, die sich beim Leuchtturm etwa an dem von Cala Figuera orientiert hat und manche Motive zusätzlich mit dem Schriftzug „Mallorca" versieht.

Das Erstellen ist etwas komplex. Wer es ausprobieren möchte, bekommt im Folgenden eine grobe Anleitung. Wer die Sticker nur nutzen will, kann zum Punkt „Nutzung auf Instagram" springen.

Sticker selbst erstellen

„Die Sticker funktionieren wie ein Daumenkino, man zeichnet mehrere Ebenen", erklärt Droste, die bei Bloggerin Svenja Walter (Instagram: „MeineSvenja", www.meinesvenja.de) den Online-Kurs „Animierte GIFs erstellen - für Anfänger" (49,99 Euro) belegt hat. Kostenlose Kurzanleitungen auf Englisch gibt es auch auf Youtube (z. B. hier). Die benötigte App für das iPad heißt Procreate (10,99 Euro). „Mit dem Handy wird es nicht klappen, da man beim Zeichnen sehr detailliert vorgehen muss", so Droste.

In der App zeichnet man mit dem Apple-Pencil auf ein digitales weißes Blatt Papier zunächst ein Objekt seiner Wahl, etwa einen Sonnenschirm oder einen Wasserball. „Der Pinsel sollte auf 100 Prozent eingestellt sein, damit die volle Deckkraft gegeben ist", sagt Droste. Um die Zeichnung dann zu animieren, kopiert man das Blatt Papier. Auf der Kopie, der zweiten Ebene, muss man das Objekt dann minimal verschieben. Auch dieses Blatt wird dann wieder kopiert und das Objekt danach erneut weiter verschoben. „Man sollte mindestens vier Ebenen haben", so Droste. Das Programm könne die Bilder dann hintereinander abspielen und der Nutzer dabei noch die Anzeigezeit jedes Bildes (etwa eine Sekunde) einstellen.

Es bietet auch ein Textwerkzeug, mit dem man etwa den Mallorca-Schriftzug an den Bildchen anbringen und unterschiedlich einfärben kann. Anschließend kann man die Abfolge exportieren. Für die Mallorca-Sticker habe sie nach ein bisschen Übung jeweils zwischen einer halben und einer Stunde gebraucht, so Droste. „Das Schwierigste war das Windrad, das sich dreht."

Hochladen auf Giphy

Damit sie auf Instagram verfügbar sind, müssen die erstellten Sticker dann auf der Plattform Giphy, etwa in der App, hochgeladen und mit verschiedenen Suchbegriffen versehen werden. Bevor sich Nutzer dort einen kostenlosen Account anlegen, sollten sie bereits fünf Bildchen fertig haben, denn die müssen direkt mit eingereicht werden. In den Statistiken der App kann man später auch sehen, wie oft ein Sticker gesehen (nicht genutzt) wurde. Von Drostes Gifs sind vor allem die Orangen und die wackelnden Flip-Flops beliebt.

Nutzung auf Instagram

Um die Sticker von Droste nutzen zu können, müsst Ihr in die Giphy-Suche „180gradsalon" eingeben und könnt dann das passende Bewegtbild auswählen.

Gifs selbst erstellen

Wer eigene Gifs erstellen will, kann mit seiner Handykamera ein kurzes Video mit Bewegung von sich aufnehmen. Um es dann als Gif, etwa über WhatsApp, zu versenden, wählt man bei Eingabe in den Chat bei kurzen Aufnahmen zwischen „Video" und „Gif". Längere Videos müssen vor dem Senden erst noch zurechtgeschnitten werden, bis die Option „Gif" auftaucht. Das Gif kann man dann im WhatsApp-Chat kopieren (dazu mit dem Finger lange drauf bleiben und „kopieren" drücken) und in eine Instagram-Story einbinden.