An die 1.000 Menschen sind am Montag (28.6.) bei einer Pride Parade über den Innenstadtring in Palma de Mallorca von der Plaça d'Espanya bis zum Parc de la Mar gezogen. Die Beteiligung an der auch LGBTI Pride Festival genannten Kundgebung - früher war vom Christopher Street Day die Rede - war ähnlich hoch wie in den Vorjahren und die Stimmung gut.

Zumal es auch etwas zu feiern gab: An diesem Dienstag verabschiedet das Kabinett von Ministerpräsident Pedro Sánchez einen Gesetzesentwurf, der die freie Geschlechtswahl sicherstellen soll. Über die sogenannte "Ley Trans" hatten die Sozialisten und ihr Koalitionspartner, die Linkspartei Podemos, monatelang gestritten. Die konservative und rechtsextreme Opposition lehnt das Gesetzesprojekt strikt ab.

Das Transsexuellengesetz soll nach seiner Verabschiedung die freie Geschlechtswahl ermöglichen, ohne dass zuvor ein Arzt konsultiert oder eine Hormonbehandlung durchgeführt werden muss. Es reicht dann, den Geschlechtswechsel beim Standesamt zu beantragen und nach drei Monaten noch einmal zu bestätigen. Zeugen oder Vormunde sind dafür nicht mehr nötig.

Viele der Transparente, die während der Kundgebung zu sehen waren, bezogen sich denn auch auf die Transsexuellen. Der Buchstabe T von LGBTI sei schon immer der am meisten diskriminierte gewesen, hieß es. "Transsexuellen-Rechte sind Menschenrechte", sagte Toño Abad, von der Gewerkschaft UGT. "Wir feiern, was bisher erreicht wurde, aber wir haben den Blick auf das gerichtet, was noch zu erreichen ist."